Irans Präsident Rohani und Kreml-Chef Wladimir Putin: Strategische Partner?-Auf jeden Fall Konkurrenten am Energiemarkt ..,
Irans Präsident Rohani und Kreml-Chef Wladimir Putin: Strategische Partner?-Auf jeden Fall Konkurrenten am Energiemarkt ..,

Der iranische Ölminister Bijan Zangeneh reagierte auf das Doha-Treffen mit der Erklärung, das Land wolle seinen Marktanteil nicht verlieren. Und Vizepräsident Eshagh Dschahangiri teilte mit, der Iran wolle gegen Ende März seinen Ölexport um rund ein Drittel auf zwei Millionen Barrel täglich erhöhen.

Die von Moskau gesteuerte Nachrichten-Agentur Sputnik zitierte Mitte der Woche allerdings einen Bericht der Agentur Reuters wonach dem Iran gewisse „Sonderbedingungen“ im Rahmen des Plans zur Einfrierung der Preise angeboten werden könnten.

Die Iraner rechnen im Ernst damit ihren Marktanteil …

Eldar Kassajew, Experte des russischen Öl- und Gas-Unternehmerverbandes, kommentierte nicht ohne einen gewissen Zynismus: „Die Iraner, die soeben mit Öllieferungen nach Europa begonnen haben, rechnen nun im Ernst damit, ihre einst verlorenen Positionen auf dem europäischen Markt zurückzuerobern…

… Die Iraner sind bereit, ihre Konkurrenten abzudrängen – sowohl Russland als auch OPEC-Mitglieder wie Saudi-Arabien, Katar, Algerien, Nigeria und Venezuela.“
Maxim Moschkow, Chefanalyst von UBS ist ebenfalls der Meinung, dass die in Doha erzielte Verständigung noch nicht ausreicht, um einen stabilen Preisanstieg zu bewirken. Die Zeitung „RBC Daily“ zitiert ihn am Mittwoch mit den Worten: „Das Treffen in Doha war eine Überraschung, deshalb ist der Ölpreis in Erwartung realer Entscheidungen etwas angestiegen. Dann ging er jedoch wieder zurück, denn solche Entscheidungen blieben aus.“

Sinkende Ölpreise: Bild U&E
Sinkende Ölpreise: Bild U&E

Erfolg, nur wenn die ganze OPEC zustimmt …
Sergej Pikin, Chef der russischen Denkfabrik Energy Development Fund, sagte im Radiosender Kommersant FM: „Zwar ist es positiv, dass die Länder versuchen, sich zu verständigen. Doch im Hinblick auf die aktuelle Marktsituation bleiben die bisherigen negativen Faktoren bestehen. Eine Öl-Überproduktion ist vorhanden, die Öllager sind voll.

Auch die Situation mit der Nachfrage sieht vorerst nicht allzu positiv aus. Alle warten auf die neuen Angaben zu den US-Märkten, zu den dortigen Ölvorräten und Fördermengen. Von diesem Faktor hängt ab, ob der Ölpreis nach oben klettern oder erneut etwas sinken wird.“
Die Vereinbarungen von Doha werden laut Pikin nur Wirkung zeigen, wenn die ganze OPEC ihnen zustimmt: „Eine planmäßige OPEC-Vollsitzung soll im Sommer stattfinden. Falls eine außerordentliche Sitzung angekündigt wird, wird man davon sprechen können, dass die Länder wirklich versuchen, diese Fragen auf eine neue Weise zu klären.“