25.03.16 Pfeil für Text Ein Selbstmordattentäter kann mit einer Sprengladung unübersehbaren Schaden mit in einem Atommeiler anrichten. Mit„radioaktiven Austritten“ wie Experten sachlich unterkühlt anfügen.

Terroristen wie die des IS können aber auch mit einer gekaperten Passagiermaschine einen Atommeiler anfliegen und eine noch viel größere Katastrophe, einen Gau des Atommeilers auslösen. Die Al Quaida- Truppe  um den Hamburger  Terroristen Mohammed Atta hatte 2001 zunächst geplant sich mit einem Flugzeug auf das Atomkraftwerk Indian Point, es liegt 38 Meilen Kilometer nord-östlich von New York City, zu stürzen. Das wird exakt so im offiziellen Bericht der zuständigen Untersuchungskommission für den US-Kongress 09/11-Commission Report ausgeführt. ( wir berichteten am 02. Juli 2015: Atommeiler sichern, s. unten) 02.06.15 Dokument Commision Report

Allein die Angst sie könnten beim Anflug von Geschützen,…

mit denen  das Atomkraftwerk ihren Vermutungen zufolge gesichert würde, vorzeitig vom Himmel heruntergeholt werden, hat sie von dieser Art Terroranschlag abgehalten. Große Teile New Yorks wären bei einem erfolgten Anschlag nicht mehr bewohnbar gewesen.

Lesen Sie dazu auch unseren Bericht: Atommeiler sichern

25.03.16 Pfeil für TextVerwirrend und bedrückend sind die inzwischen bekannt gewordenen Ermittlungsdetails aus den Pariser und Brüsseler Anschlägen.

Bedrückend ist vor allem die Erkenntnis, dass es um ein ziemlich großes, verzweigtes Netzwerk geht, das auch noch größere Ziele, Atomkraftwerke,  im Visier hatte.

Verwirrend, dass trotz vieler bekannter Ermittlungsergebnisse während der langen Zeit der Ermittlungen, seit den Pariser Anschlägen am  13. November vergangenen Jahres, die Terroristen immer wieder durch die Netze der Fahnder schlüpfen konnten.   Experten rätseln angeblich auch  noch immer über die Hintergründe, die hinter einem Spionageangriff der beiden Brüsseler Selbstmordattentäter Ibrahim und Khalid El Bakraoui gegen einen Atomforscher, den Direktor des Zentrums für Nuklearenergie (CEN) in Mol, stecken.

– Ibrahim und Khalid El Bakraoui hatten eine vor dem Wohnhaus des Atommanagers  angebrachte Überwachungskamera montiert und die Bewegungsabläufe des Direktors mindestens zehn Stunden lang gefilmt. Den Anti-Terror-Fahndern war der Film  im November bei Ermittlungen zu den Terroranschlägen in Paris in einer Wohnung im belgischen Ort Auvelais  in die Hände gefallen. Die Wohnung hatte Mohamed Bakkali angemietet. Er war am 26. November in Zusammenhang mit den Terroranschlägen von Paris in Belgien festgenommen worden und sitzt seitdem in Untersuchungshaft.

– Khalid El Bakraoui hatte laut belgischer Staatsanwaltschaft auch eine Wohnung in Brüssel angemietet, die der Pariser Terrorzelle als Versteck gedient hatte. In der Wohnung wurden im Dezember auch Sprengstoffgürtel und Munition gefunden und auf dem Sprengstoffgürtel wurden auch DNA-Spuren von Salah Abdeslam gefunden. Die Ermittler schreiben dem gefassten Terrorverdächtigen eine zentrale Rolle bei den Pariser Anschlägen zu. Abdeslam soll vor allem logistische Arbeit geleistet haben.

25.03.16 Pfeil für Text– Ilyass Boughalab war ein den Behörden bekannter radikaler Islamist. Der 26Jährige  hat dennoch drei Jahre im Hochsicherheitsbereich des Atomkraftwerks Doel gearbeitet, bevor er  2012 nach Syrien ging und dort für den Islamischen Staat (IS) gekämpft hat und im Kampf gefallen ist.

Nach den neuen Anschlägen in Brüssel…

…am Dienstag wurden sicherlich auch aufgrund aller dieser Hintergründe zwei Drittel der  Beschäftigten der beiden Atomkraftwerken nach Hause geschickt. Der AFCN-Sprecher Lodewijk van Bladel  behauptete zwar, es gäbe keine konkreten Hinweise darauf, dass Terroristen die belgischen Atomkraftwerke im Visier hätten. “Aber sie sind eines von möglichen Zielen terroristischer Anschläge”, musste er jedoch zugestehen.

25.03.16 Pfeil für TextBeruhigend ist auch diese zweite Argumentation nicht für die vielen Bewohner im nahen Antwerpen. Denn man fragt sich, warum wohl ein Atomkraftwerk evakuiert werden muss? Das geschieht eigentlich nur im Notfall. Und den hält man in Belgien offensichtlich nicht für ausgeschlossen. Und das hat damit zu tun, dass der oben benannte bekannte Islamist drei Jahre bis 2012 im sensibelsten Bereich von Doel arbeiten konnte.

Wir haben in diesem Zusammenhang Fragen an Electrabel, den führenden Energiekonzern in Belgien, gerichtet. Der Konzern betreibt auch die Atommeiler Doel und Tihange. Wir wollten wissen:

25.03.16 Pfeil für TextDie belgischen Atomkraftwerke Tihange und Doel

…sind nach den Anschlägen von Brüssel teilweise geräumt worden. Die belgische Atomaufsicht FANC hatte laut Berichten in den Medien dazu mitgeteilt, das Personal befinde sich  jedoch in gleicher Stärke wie an Wochenenden vor Ort. Wir wollen von Electrabel  wissen, ob  diese Aussage von FANC korrekt in den Medien wieder gegeben worden ist?

25.03.16 Pfeil für Text-Darüber hinaus möchten wir die Widersprüche aufgeklärt wissen:  Wie passt diese Angabe dann mit der Mitteilung überein, die uns das deutsche Bundesumweltministerium am 22.März dazu  übermittelt hat. Darin heißt es, diese Teilevakuierung  sei nach der im Land geltenden Terrorwarnstufe 4 angeordnet worden, sei dem Ministerium mitgeteilt worden. Entspricht also die Wochenendbesetzung  demnach der Personalstärke die bei Terrorwarnstufe 4  angeordnet ist?

25.03.16 Pfeil für Text Und schließlich hatte   die Nachrichten-Agentur  Belga berichtet…

die von der Atomaufsicht angeordneten Vorkehrungen sollten dem Bericht zufolge das Risiko minimieren, dass Personen, die Böses im Schilde führten, auf das Gelände gelangen könnten.

Folgt daraus im Umkehrschluss, wollen wir von dem größen belgischen Energiekonzern wissen, dass während der Woche, bei voller Mitarbeiterzahl, ein terroristischer Anschlag mit radiologischen Austritten jederzeit möglich wäre?

– Wir haben die Fragen am Donnerstag, 24.März eingereicht und warten noch auf die Antworten des Konzerns.

25.03.16 Pfeil für Text-In diesen Zusammenhang passt auch die Aussage  von Gerd Rosenkranz, bei „Agora Energiewende“, der einflussreichsten Denkschule der Energiepolitik in Deutschland, für Grundsatzfragen zuständig, die er im Zusammenhang mit der Teilevakuierung der beiden belgischen Atommeiler gemacht hat:

Gerd Rosenkranz agora energiewende: Diese Nachricht hat mich überrascht ...
Gerd Rosenkranz, agora energiewende: Diese Nachricht hat mich überrascht …

„Die Nachricht hat mich sehr überrascht. Denn ganz offenbar sind sich die Behörden nicht mehr sicher, ob sich in den Reihen der Mitarbeiter der beiden Atomkraftwerke nicht schon längst terroristische Schläfer befinden, die nur darauf warten, zuzuschlagen“, so Gerd Rosenkranz, bei „Agora Energiewende“ für Grundsatzfragen zuständig.