Sinkende Ölpreise - Venezuela wechselt die Zeitzonen, um Energie zu sparen ; Bild U&E
Sinkende Ölpreise – Venezuela wechselt die Zeitzonen, um Energie zu sparen ; Bild U&E

Venezuelas Ölminister Eulogio del Pino hat das Treffen der Ölförderländer  in Doha als enttäuschend bezeichnet. „Leider wurde das Treffen zur politischen Druckausübung missbraucht“, sagte der Minister am Montag in einem Interview der von Moskau gesteuerten Nachrichten-Agentur Sputnik -news.

„Es gab im Grunde keine Gespräche“, so del Pino. „ Am Tag davor hatten wir ein anderes Dokument abgestimmt. Die Delegation Saudi-Arabiens war nicht bevollmächtigt (Beschlüsse zu fassen), hatte aber Anweisungen erhalten.“ Einzelheiten nannte Del Pino laut Sputnik aber nicht.

Russland, Saudi-Arabien, Katar und Venezuela hatten am 16. Februar in Doha vereinbart, die Ölproduktion zur Stabilisierung der Ölpreise auf das Niveau vom Januar 2016 zu drosseln, falls andere Ölproduzenten mitmachen würden. Später kamen OPEC-Länder und zum Kartell nicht gehörende Ölproduzenten darin überein, sich am 17. April in Doha zu treffen, um ein Abkommen über die Drosselung der Ölproduktion abzustimmen. Das Treffen scheiterte.

Experten schließen nicht aus, …

…dass OPEC-Länder einen weiteren Versuch, sich auf das Einfrieren der Ölproduktion zu einigen, im Juni in Wien unternehmen könnten. Im günstigen Fall könnten auch Nicht-OPEC-Länder in die Vereinbarung einsteigen, berichtet Sputnik.

Venezuelas Präsident Nicolas Maduro hat unterdessen entschieden, mit seinem Land in eine andere Zeitzone zu wechseln. Das berichten laut Sputnik  örtliche Medien. Damit wolle das Land mehr Energie einsparen.

„Das ist eine einfache Maßnahme, die viel Sparpotential in sich birgt“, habe  Maduro erklärt. Der Staatschef habe versprochen, in den nächsten Tagen genauer zu erörtern, wie das realisiert werden solle.

Zuvor hatte Maduro bereits alle Freitage der nächsten zwei Monate per Anordnung für arbeitsfrei erklärt. Die Opposition des Landes verurteilte die viertägige Arbeitswoche vor dem Hintergrund der gegenwärtig ernsthaften Wirtschaftsrezession, dem ständigen Mangel an Lebensmitteln und Medikamenten sowie der drohenden dreistelligen Inflation als unvernünftig.

Freitags frei und Haare nur noch bürsten …

Perücke oder Krönchen tragen, aber Haare nicht mehr fönen ...; bild Ramil Sitdikov
Perücke oder Krönchen tragen, aber Haare nicht mehr fönen …; bild Ramil Sitdikov

Mit dem Ziel des Energiesparens hatte Nikolas Maduro zudem Mitte vergangenen Monats die gesamte Woche vor Ostern Beamten und Bildungseinrichtungen freigegeben…

Der Präsident verlangte zudem von einigen Einkaufszentren, eigene Energie zu generieren und die verkürzte Arbeitswoche einzuführen.

Der Präsident hat inzwischen auch die Frauen des Landes aufgerufen, auf das Föhnen ihrer Haare zu verzichten. Damit sollen sie ihren Beitrag zur Bekämpfung der Stromkrise leisten, berichtete laut Sputnik die britische Boulevard-Zeitung  „The Daily Mail“.

“Ich habe immer empfunden, dass Frauen hübscher sind, wenn sie ihr Haar mit den Fingern bürsten und an der Luft trocknen“, habe Maduro die Damen zur Stromeinsparung ermuntert.