Brüssel : Die EU-Kommission sieht den geplanten Bau von Nord-Stream 2 sehr kritisch
Brüssel : Die EU-Kommission sieht den geplanten Bau von Nord-Stream 2 sehr kritisch

Der geplante Bau der Gaspipeline Nord-Stream 2, die Gas von Russland durch die Ostsee nach Deutschland liefern soll, nimmt Fahrt auf, obwohl das Projekt Europa spaltet, wie die von Moskau gesteuerte Nachrichten-Agentur Sputnik -news mehrfach berichtet hat. So hat  die Brüsseler EU-Kommission verlauten lassen sie prüfe derzeit, ob die Pläne mit EU-Recht überhaupt vereinbar seien.  Der für Energiefragen zuständige

EU-Kommissar und Vizepräsident Sefkowic: Das ist nicht nur ein wirtschaftliches Projekt ...
EU-Kommissar und Vizepräsident Sefkowic: Das ist nicht nur ein wirtschaftliches Projekt …

Kommissionsvizepräsident Maros Sefcovic  war in seiner Kritik sogar noch weiter gegangen. Er  bezweifelte, dass das Projekt dazu beitrage , dass Europa unabhängiger von Russen-Gas würde. Aber auch die Regierung in Washington , das wird inzwischen immer offensichtlicher, hält  aus Eigeninteresse dagegen. Die USA wollen Europa mit Flüssiggas beliefern.

Und obwohl das Projekt von mehreren Seiten  heftig    kritisiert wird, verkündete  das Unternehmen EUROPIPE , eine 50/50–Beteiligung des Salzgitter-Konzerns und der AG der Dillinger Hüttenwerke am Freitag, 01. April, per

The White House in Washington: Die  USA sehen den Bau von Nord-Stream sehr kritisch
The White House in Washington: Die USA sehen den Bau von Nord-Stream sehr kritisch

Pressemitteilung selbstsicher: „EUROPIPE  erhält den Auftrag über die Lieferung von Großrohren für den 3. und 4. Strang der Ostsee-Pipeline.“ Dies habe das Pipeline-Betreiberkonsortium Nord Stream am Freitag im schweizerischen Zug mitgeteilt.

Die US- Vize-Energieministerin
Die US- Vize-Energieministerin Elizabeth Sherwood-Randall: Bedrohung europäischer Energiesicherheit …

Am Freitag wurde aber auch  zugleich bekannt wie die USA zu dem Projekt stehen.

Die stellvertretende US-Energieministerin, Elizabeth Sherwood- Randall, hatte in einem Interview mit euractiv am Freitag, 01. April, die Sicht der US-Regierung auf zwei wichtige Projekte in Europa zusammen gefasst: Nord-Stream 2 und „Brexit“ könnten Europas Energiesicherheit bedrohen, bilanzierte sie.

Brüssel dazu:

Umwelt- und Energie-Report hatte zuvor schon in Brüssel  die Einstellung der Kommission zum Projekt  Nord-Stream abgefragt und erhielten zur Antwort:

„Die Kommission ist in Kontakt mit den deutschen Behörden, um mehr über die Details des Projektes zu erfahren. Das Projekt ist bei der Europäischen Kommission bisher auch nicht notifiziert worden. Wenn alle Informationen dazu vorlägen, so der Brüsseler Tenor, wird die Kommission eine Bewertung darüber abgeben, in welchem Maß EU-Recht hier greift und welche weiteren Schritte seitens der Kommission folgen könnten.“

Für EUROPIPE geht es um einen großen Auftrag, … wenn er zustande kommt und die Verträge tatsächlich in den nächsten Wochen unterzeichnet werden sollten, wie das Unternehmen in der Presseerklärung selbstbewusst verkündete:   „Der Vertrag wird in den nächsten Wochen unterzeichnet.“ Und weiter heißt es in der Erklärung:

„Das Gesamtvolumen beträgt 2,2 Mio. Tonnen (2.500 km).

Die Gaspipeline
Die Gaspipeline wie sie früher in den Achtzigern aussah als das deutsch-sowjetische Gas-Röhrengeschäft gestartet war …

EUROPIPE erhält davon rund 890.000 Tonnen (ca. 1.100 km) …Die Großrohre werden von der EUROPIPE GmbH ab August 2016 in verschiedenen Fertigungsabschnitten bis Mitte 2018 im Werk Mülheim an der Ruhr gefertigt.

Das Vormaterial für die Rohrproduktion stellen die Gesellschafter, der Salzgitter- Konzern und die AG der Dillinger Hüttenwerke, der EUROPIPE bereit. Die EUROPIPE Tochtergesellschaft MÜLHEIM PIPECOATINGS GmbH übernimmt die Außenbeschichtung und Innenauskleidung der Rohre.

Das Nord Stream Projekt ist eine der größten und höchst komplexen Offshore-Gasrohr-Leitungen, die jemals gebaut wurden. Bereits im Zeitraum April 2008 bis September 2011 produzierte EUROPIPE im Großrohrwerk in Mülheim an der Ruhr 1.840 km (1,574 Mio. Tonnen) für die ersten beiden Stränge der Ostsee-Pipeline.“