Der Händedruck zwischen Kreml-Chef Wladimir Putin und EU-Kommissionspräsident Jean Claude Juncker besagt nicht, dass sie sich nach ihrem Gespräch beim 20. Petersburger Wirtschaftsforum in allem einig sind. Bild Michail Klementjew, Sputnik
Der Händedruck zwischen Kreml-Chef Wladimir Putin und EU-Kommissionspräsident Jean Claude Juncker besagt nicht, dass sie sich nach ihrem Gespräch beim 20. Petersburger Wirtschaftsforum in allem einig sind. Bild Michail Klementjew, Sputnik

Noch vor seinem Zusammentreffen mit Kreml-Chef Wladimir Putin beim Petersburger Wirtschaftsforum vergangene Woche  hatte EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker in einem am 03. Juni an neun osteuropäische Staaten datierten Brief seine Vorbehalte gegen den geplanten Bau der Gaspipline Nord-Stream 2 die Vorbehalte der EU präzisiert.  Wohl deshalb und weil die Gespräche Junckers mit Putin nicht anders verlaufen sein sollen, legte Russlands Energieminister Alexandr Nowak gestern nach. Wie die von Moskau gesteuerte Nachrichten-Agentur Sputnik news gestern, Sonntag 19.Juni berichtete habe Nowak erklärt die geplante Pipeline Nord Stream 2 stelle keinerlei Gefahr für die Energieversorgung Osteuropas dar. Im Gegenteil, der neue Transportweg könne die Situation gar noch verbessern.

„Die Umsetzung   dieses Projektes entspricht völlig den Anforderungen der europäischen Gesetzgebung und dies haben, meines Erachtens, auch alle akzeptiert. Alle Fragen zu einer Zurückhaltung der Realisierung haben politischen Charakter“, sagte Nowak.

Jedes umgesetzte Projekt erhöhe vielmehr die Transportsicherheit nach Europa, da dadurch neue Routen entstehen würden, so der Minister, die wiederum den Gastransport konkurrenzfähiger und lukrativer gestalten würden. „Darum gilt dies, im Gegenteil, als Verbesserung der Energiesicherheit Europas“, äußerte Nowak.

Russischer Energieminister Alexander Nowak: .
Russischer Energieminister Alexander Nowak: Die Pipeline hilft Osteuropa …

Juncker hatte in seinem Brief ausgeführt:

„Wenn sie (die Gaspipeline Nord-Stream 2 ,d. R) gebaut werde, müsste Nord Stream 2 in Gänze mit dem EU-Recht in Einklang sein, auch bezüglich der Energie- und Umweltregelungen“,

… so Juncker in dem Brief. Das gelte auch für die Offshore-Teile innerhalb der Gesetzlichkeit der Mitgliedstaaten. „Der Bau einer solch wichtigen Infrastruktur könne nicht durch eine Gesetzeslücke geschehen oder nur im Einklang mit dem russischen Gesetz.“

Die EU-Kommission sieht die Pläne für die Leitung kritisch, durch die Gas von Russland unter Umgehung der Ukraine und anderer Länder in Osteuropa und unterhalb des Baltischen Meeres in Richtung Deutschland gepumpt werden soll.

 Das Nord-Stream-2-Projekt ….

sieht die Verlegung von zwei Pipelinesträngen mit einer Gesamtkapazität von 55 Milliarden Kubikmeter Gas von der russischen Ostseeküste bis an die deutsche Küste vor.

Die Ostsee-Pipeline Nord Stream führt von der russischen Portowaja-Bucht nahe Wyborg an der Grenze zu Finnland durch die Wirtschaftsgewässer von Finnland, Schweden und Dänemark bis nach Greifswald an der deutschen Ostseeküste. Die 1224 Kilometer lange Leitung hat derzeit zwei Stränge mit einer Durchsatzkapazität von jeweils 27,5 Milliarden Kubikmeter pro Jahr. Ihre Zielmärkte sind neben Deutschland auch Großbritannien, die Niederlande, Frankreich und Dänemark.

Gazprom hält 51 Prozent der Anteile am Betreiberkonsortium Nord Stream AG. Die deutschen Gesellschafter BASF und E.ON besitzen jeweils 15,5 Prozent der Anteile. Der niederländische Gesellschafter Gasunie und GdF Suez kontrollieren jeweils neun Prozent der Aktien. Die erste Pipeline war im Oktober 2012 in Betrieb genommen worden.

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