Der in den US-Kinos laufende Dokumentarfilm „Zero Days“ von Alex Gibney erzählt von der größten 15.07.16 Plakat Zero daysUS-Operation gegen den Iran, in deren Rahmen der Computerwurm Stuxnet in iranische Computer eingeschleust worden war. In einem Sputnik-Interview äußerte sich der iranische Spezialist Mani Mehrabi über den Film und Cyber-Attacken, berichtete die von Moskau gesteuerte Nachrichten-Agentur am Montag, 11. Juli.

Stuxnet gilt als die erste Cyber-Waffe der USA gegen den Iran im Rahmen der Operation „NITRO ZEUS“, schreibt die Agentur.  Einigen iranischen Medien zufolge sei sein Ziel gewesen, die für die technologischen Prozesse in den Urananreicherungsanlagen verantwortlichen Computer zu infizieren.

Laut inoffiziellen Angaben, so die Agentur,  waren dem Virus seit 2010 die Reaktoren in den iranischen Städten Natanz und Arak und das Kernkraftwerk Buschehr zum Opfer gefallen. (Buschehr-1 ist ein Reaktor der vom russischen Atomkonzern  Rosatom errichtet wurde, d. Redaktion U&E). Im Endeffekt sollen viele Zentrifugen für die Urananreicherung zerstört worden sein.

25.03.16 Pfeil für TextDer ehemalige Direktor der CIA und NSA, Michael Hayden,

hat das Erscheinen des Filmes damit erklärt, so berichtet Sputnik weiter, dass die Fragen der Anwendung von Cyber- Waffen öffentlich

Ehemaliger
Ehemaliger Direktor der CIA und der NSA, Michael Hyden: Anwendung von Cyber-Waffen diskutieren …

besprochen werden sollten. Das sei für die Prävention großer Katastrophen von großer Bedeutung.

Die iranische Fachleutegemeinschaft sei anderer Auffassung, heißt es in dem Sputnik-Bericht. Der Experte im Bereich Politik und Regionalsicherheit, Mani Mehrabi, erklärte demnach, die iranischen Strategieobjekte seien zweimal von dem Wurm Stuxnet attackiert worden. Beim ersten Mal habe er sein Ziel erreicht: Mehrere Zentrifugen für die Urananreicherung seien außer Betrieb gesetzt oder beschädigt worden.

Laut Mehrabi hätten die Stuxnet-Erfinder bei ihrem starken Bemühen ihr Ziel der Zerstörung zu erreichen Fehler gemacht, und seien vom die iranischen Geheimdienste entdeckt worden. Die Ausrüstung und die Atomsysteme haben, laut dem iranischen Atom-Experten, zurzeit keinen Internetzugang, deswegen sollte für einen Hackerangriff ein schweres Virus erfunden werden, das nur durch ein Flash-Laufwerk oder eine Speicherkarte übertragen werden könnte. Mehrabi betont, die Verbreitung von Stuxnet wirke sich nicht nur auf den Iran, sondern auch auf Indien, Aserbaidschan, Pakistan, Indonesien und sogar die USA selbst negativ aus.

Zurzeit bestehe für die iranischen Atomprojekte keine Drohung mehr durch dieses Virus, weil die iranischen Fachleute die Methode seines Eindringens festgestellt haben.

 

Der Film „Zero Days“

25.03.16 Pfeil für Textgibt Mehrabi zufolge keine neuen Informationen über den Wurm Stuxnet. Es gab wirklich 18 Personen, die bekannt haben, dass sie das Virus erfunden und später aus den USA und Israel eingeschleust hatten, schreibt die Agentur Sputnik in ihrem Bericht  Das Ziel, das der Computerwurm verfolgte, werde im Film erläutert.

Sputnik berichtet weiter: „Der Stuxnet-Wurm war erstmals im Juni aufgetaucht und wurde unter anderem auf Siemens-Systemen in Indien, Indonesien, Pakistan und anderen Ländern gefunden. Besonders stark ist offenbar der Iran betroffen. Die iranische Presse sprach bereits von einem ‚elektronischen Krieg‘ gegen das Land, das international wegen seines Atomprogramms unter Druck steht.

Der Dokumentarfilm „Zero Days“ wurde erstmals im Februar auf der Berlinale gezeigt. Regisseur Alex Gibney hatte 2008 für den Film „Taxi zur Hölle“ den Oscar gewonnen.“