Ulrich Lissek Communications Director, Nord-Stream 2 AG:
Gegenposition zu Polen: Ulrich Lissek Communications Director, Nord-Stream 2 AG: Begründete erst kürzlich bei Umwelt-Energie-Report warum  Nord-Stream 2 gebaut werden muss (s. unten) …

Das polnische Kartellamt UOKiK hat Einwände gegen die Gründung des Konsortiums Nord Stream 2 erhoben, schreibt die Zeitung „Wedomosti“ am Montag und aus diesem  Bericht zitierte die von Moskau gesteuerte Nachrichten-Agentur Sputnik-news .

Beim UOKiK war im Dezember demnach  der Antrag gestellt worden, der Bildung eines Konsortiums mit den potenziellen Teilnehmern Gazprom, E.On. Engie, OMV, Shell und Wintershall zuzustimmen. Das UOKiK analysierte, so berichtet die Agentur, den Markt und habe die Unternehmen befragt, die auf dem Erdgas-Markt in Polen tätig sind, darunter den Gasbetreiber Gaz-System, die Führung der Häfen Stettin und Świnoujście, EuRoPolGaz (Betreiber der Pipeline Jamal-Europa), Polski LNG (ist für den Bau des Flüssiggasterminals in Świnoujście zuständig), PGNiG, mehr als 20 Importeure von Erdgas sowie die polnische Energieregelungsbehörde.

 Nach  der Analyse der gesammelten Materialien …

erhob das polnische Kartellamt UOKiK demnach Einwände. Die Konzentration der Unternehmen könne zur Einschränkung der Konkurrenz führen.

Maria Belova:
Maria Belova, Vygon Consulting: Polen versucht den Prozess in die Länge zu ziehen …

Gazprom dominiert jetzt bei den Gaslieferungen an Polen. Die Pläne zur Schaffung eines Konsortiums würden die Verhandlungspositionen des Unternehmens gegenüber den Verbrauchern in Polen weiter stärken, heißt es laut Sputnikbericht in der Mitteilung des Kartellamtes.

Die Gaspipeline Nord Stream 2 …

mit einer Länge von 1200 Kilometern soll über den Grund der Ostsee von der russischen Küste bis zur Küste Deutschlands nahe Greifswald verlaufen. Die Kapazität jedes Stranges soll 27,5 Milliarden Kubikmeter pro Jahr ausmachen.

„Wir haben rechtzeitig die Anträge bei den Kartellämtern Deutschlands und Polens eingereicht. Deutschland hat sie innerhalb von 18 Tagen genehmigt. Von Polen hätten wir die Genehmigung bereits am 18. Juni bekommen sollen. Doch stattdessen bekamen wir leider sechs zusätzliche Anfragen, die wir beantworten müssen“, sagte Gazprom-Aufsichtsratschef Viktor Subkow laut der Agentur.  Ihm zufolge ist die Position der polnischen Seite einigermaßen

Gazprom-Aufsichtsratschef Viktor Subkow:
Gazprom-Aufsichtsratschef Viktor Subkow: Polnische Sicht ist politisiert …

politisiert. „Allerdings läuft die Arbeit weiter. Ich denke, dort sollte alles normal sein“, sagte er. Subkow zufolge wird auch die Arbeit mit den Kartellbehörden Frankreichs, Dänemarks und Schwedens fortgesetzt, durch deren Gewässer die Pipeline verlegt werden soll.

Laut Expertin Maria Belowa von Vygon Consulting

versucht Polen, den Prozess in die Länge zu ziehen. Falls die künftigen Teilnehmer des Konsortiums keine Genehmigung von UOKiK bekommen, kann die Frage der Kartellbehörde der EU-Kommission übergeben werden, was Zeit erfordere, berichtet Sputnik-news.

Die Position der EU, die vom geplanten Bau der Pipeline gar nicht überzeugt ist,  ist darüber hinaus hinlänglich bekannt und könnte noch nach unseren Informationen, Umwelt- und Energie-Report, für größeren Ärger und Verzögerungen sorgen.

Lesen Sie dazu auch unseren Bericht: Nord-Stream 2: Darum muss die Pipeline gebaut werden …