Ein Ende des Öl-Preisverfalls ist noch lange nicht in Sicht. In dieser Einschätzung sind sich aktuell die Experten einig. Damit widersprechen sie dem Generalsekretär der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC), Abdalla Salem El-Badri. Der hatte  Anfang Juni, vor dem Beginn der OPEC-Sitzung in Wien, gegenüber Journalisten erklärt er glaube, dass die schlechten Zeiten für den Ölmarkt vorbei seien.

Werden die Ölstaaten Wege finden, um das Noch machen sie das Victory-Zeichen. Wie lange noch? Wollen sie das Pariser Klima-Abkommen umgehen ...? Bild U&E
Werden die Ölstaaten Wege finden, um das Noch machen sie das Victory-Zeichen. Wie lange noch? Wollen sie das Pariser Klima-Abkommen umgehen …? Bild U&E

„Der Ölmarkt und die Ölpreise verbessern sich“, hatte Badir da getönt.  „Ich glaube, dass die schlechten Zeiten, die schlechte Periode zu Ende gegangen sind, jetzt erwarte ich einen besseren Preis”, hoffte der Generalsekretär wohl mehr, als dass seine Einschätzung von Fakten getrübt waren.

Die OPEC wollte da in Wien eine neue Obergrenze für die Ölförderung diskutieren. Zuvor hatte angeblich  eine Quelle der russischen von Moskau gesteuerten Agentur Sputnik mitgeteilt, dass Vertreter  Saudi- Arabiens, eines der wichtigsten Teilnehmer der Verhandlungen, sich bereit gezeigt hätten, die Ziele eines solchen Abkommens zu unterstützen.

25.03.16 Pfeil für TextDas Gegenteil ist seit Längerem der Fall:

Das  Land fördert was das Zeug hält, als gelte es alle Wettbewerber, Konkurrenten auf einen Schlag  vom Markt zu verdrängen. Klimawandel? Öl im Boden lassen? Nichts davon gehört!!! Im Gegenteil, jetzt muss

Bundeskanzlerin Angela Merkel fordert  wie alle G 7-Staaten  und die Staaten des Pariser-Abkommens die Dekarbonisierung
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alles raus, um noch zu kassieren.  So sieht es jedenfalls aus, das was das Land da treibt. Förderzahlen kommen da zustande wie bisher nie auf dem Papier gesehen, bestätigt der Monatsbericht   der Opec.

Wettbewerb? Konkurrenz? Die Saudis schmunzeln bei solchen Worten. Höchstens 15 Dollar müssen sie, laut Expertenschätzung an Förderkosten für ein Fass des konventionellen Öls kalkulieren.  Der verhasste  Widersacher Iran, der auf dem Weltmarkt, nach dem geschlossenen Atom-Deal und den danach gestoppten Sanktionen gegen ihn, wieder  richtig Fuß fassen und Marktmacht  und Geld zurückholen will, muss die doppelten Förderkosten, also mindestens 30 Dollar pro Fass rechnen.  Russland, das die Einnahmen aus den Öl- und Gasexporten dringend benötigt, muss die vierfachen Kosten rechnen und die USA, die ihre Öl- und Gasschätze per Fracking  aus dem Boden holen , werden auf mindestens 50 bis 70 Dollar geschätzt.

25.03.16 Pfeil für TextEin letztes Aufbäumen?…

Ist das Handeln der Saudis als  ein letzte Aufbäumen zu betrachten?  Noch mal richtig zu verdienen, bevor es auch ihnen, die bisher mit dem Öl ihren Reichtum begründeten, richtig mies gehen könnte? Alle Zeichen deuten darauf hin.

Lesen Sie dazu auch unseren Bericht: Moskau: Saudi Aramco senkt für Europa die Ölpreise