Polen hat das Konsortium zum Bau der geplanten Gaspipeline Nord-Stream 2 gesprengt. Warschau  hat nach acht Monaten Prüfung einen Passus im nationalen Recht gefunden, das es dem Land ermöglicht, juristisch gegen die Nord Stream 2 Gesellschaft vorzugehen. Das

Gazpromchef Alexej Miller:  Muss sein Konzern die Pipeline alleine bauen ...?
Gazpromchef Alexej Miller: Muss sein Konzern die Pipeline alleine bauen …?

Bau-Konsortium  Engie, Gazprom, OMV, Shell, Uniper und Wintershall hat am Freitag, 12. August bereits die weiße Fahne gehisst.

In einer gemeinsamen Presseverlautbarung gaben sie kund:

Engie, Gazprom, OMV, Shell, Uniper und Wintershall (die Antragsteller) haben der polnischen Wettbewerbsbehörde am Freitag ihre gemeinsame Antwort auf das Statement of Objections im Fusionskontrollverfahren zur geplanten Gründung eines Joint Ventures der Antragsteller unterbreitet.

Dem folgend haben die Antragsteller entschieden, ihre Fusionskontrollanmeldung bei der polnischen Wettbewerbsbehörde gemeinsam zurückzuziehen.

Alle Antragsteller vertreten die Ansicht, dass das Projekt für das europäische Energiesystem von entscheidender Bedeutung ist, und jeder von ihnen prüft alternative Ansätze, um zur Umsetzung beizutragen.

Die Entscheidung der Antragsteller, ihre Anmeldung zurückzuziehen, wird sich nicht auf den planmäßigen Bau der Nord-Stream-2-pipelines oder den betreffenden Zeitplan auswirken.

25.03.16 Pfeil für Text Während die Kartellwächter in Deutschland

der geplanten Fusion nach nur zwei Wochen grünes Licht gegeben hatten, hatten sich die Polen lange Zeit gelassen, und immer neue Einwände gesucht und schließlich auch gefunden.

Kreml-Chef Putin: Polen hat sich gegen ihn durchgesetzt ... wie geht es weiter ...
Kreml-Chef Putin: Polen hat sich gegen ihn durchgesetzt … wie geht es weiter …

Somit könnte es dazu kommen, dass der russische Gasgigant Gazprom die umstrittene Nord Stream 2–Leitung von Russland direkt nach Deutschland wohl alleine bauen muss.

Erkennbar ist …

zwar, dass die bisherigen Partner nicht so schnell das Handtuch werfen wollen.

Die österreichische OMV wollte laut Bericht der österreichischen Presse den Fall  am Freitag zwar nicht offiziell nicht weiter kommentieren, doch OMV-Vorstandsmitglied Manfred Leitner ließ demnach schon bei der Präsentation der Halbjahreszahlen am Mittwoch durchblicken, dass das Unternehmen nicht locker lassen werde: „Grundsätzlich braucht die OMV die Zustimmung des polnischen Regulators“, räumte er ein. „Wir werden aber Wege gehen, das zu managen.“

Lesen Sie dazu auch unseren Bericht: Nord-Stream 2 : Darum muss die Gaspipeline gebaut werden …