„Nach der Freude von Paris kommt die Ernüchterung von Marrakesch. Die erste Konferenz nach Inkrafttreten des Weltklimaabkommens war ein viel zu zaghafter Anfang“, kommentiert Eva Bulling-Schröter, Sprecherin der

Eva Bulling-Schröter:
Eva Bulling-Schröter:

Fraktion DIE LINKE für Energie und Klima, die am Freitag, 18. November,  in Marokko zu Ende gegangene UN-Klimakonferenz.

“Zur Umsetzung des globalen Ziels, die Erderwärmung auf deutlich unter 2 Grad Celsius, wenn möglich sogar unter 1,5 Grad zu halten, fehlen noch klare Regeln und wirkungsvolle Instrumente.

Sie urteilt  in  Marrakesch sei in sehr technisch-formalen Verhandlungen an einer Art Gebrauchsanweisung zur Umsetzung des Paris-Abkommens gearbeitet worden. Die Industrieländer stellten sich allerdings  trotz der viel beschworenen Solidarität mit den am stärksten vom Klimawandel betroffenen Ländern des Südens weiter gegen eine schlagkräftige und gerechte Klimafinanzierung. Mit den versprochenen 100 Milliarden US-Dollar Klimageldern ab 2020 würden vor allem neue Windkraft- und Solaranlagen gebaut, was besonders der Privatwirtschaft im reichen Norden zu Gute komme,  nicht aber den Opfern von Fluten, Wirbelstürmen und Dürren vor Ort.

25.03.16 Pfeil für Text DIE LINKE fordere dagegen  echte Klimagerechtigkeit …

… und eine angemessene Finanzierung der Anpassung an den Klimawandel. Auch für entstandene Schäden und Verluste müssten genug Mittel zur Verfügung gestellt werden. „Die Herausforderungen für den internationalen Klimaprozess liegen auch nach Marokko weiter auf dem Tisch“, bilanziert Bulling-Schröter: „Die bisherigen Treibhausgas-Reduktionen führen das Weltklima auf eine Erwärmung von über drei Grad Celsius.

Eines geht für Deutschland nicht: Auf internationaler Bühne glänzen wollen, aber das selbstgesteckte Ziel von 40 Prozent weniger Klimagasen bis 2020 aufgrund mangelnden politischen Willens zugunsten der Exportindustrien zu verfehlen….

… Während in Marrakesch 45 ärmere Staaten gemeinsam aus der Kohle aussteigen wollen, fällt der Bundesregierung im Klimaschutzplan 2050 dieser Schritt bedauerlicher Weise noch nicht ein. Wer den Paris-Vertrag beim Wort nimmt, braucht einen Ausstieg aus Kohle, Gas und Öl. Dafür haben in Marrakesch jetzt auch die Entwicklungsländer mehr Unterstützung gefordert. Zu begrüßen ist, dass Deutschland den Fidschi-Inseln 2017 in Bonn bei der Ausrichtung der nächsten Klimakonferenz hilft.“

Lobend hebt Bulling-Schröter hervor,

Donald Trump: Ich glaube nicht an den Klimawandel, Eine Erfindung der Chinesen ... Zeichnung U&E pointer
Donald Trump: Ich glaube nicht an den Klimawandel, Eine Erfindung der Chinesen … Zeichnung U&E pointer

… dass sich die Weltklimaschutz-Bewegung bei ihrer Arbeit nicht vom Wahlerfolg des Klimaleugners Donald Trump aus den USA, dem zweitgrößten Klimasünder der Erde, und seiner Ankündigung, aus dem Paris-Vertrag auszusteigen, abschrecken lassen habe.