“Neues Atommülllager in Gronau stoppen!!!”
Die in Gronau ansässige Urananreicherungsfirma Urenco, ein Unternehmen nach britischem Recht, plant laut gemeinsamer Mitteilung des Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen, dem Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau und dem Arbeitskreis Umwelt
(AKU) Schüttorf weiterhin, die neue Uranmüll-Lagerhalle für die zeitlich unbefristete Lagerung von 60 000 Tonnen Uranoxid auf dem Gelände der Urananreicherungsanlage Gronau im 1. Halbjahr 2017 in Betrieb zu nehmen. Der konkrete Inbetriebnahmeantrag liegt danach aber der Atomaufsicht in Düsseldorf noch nicht vor. Das hat die NRW-Landesregierung dem Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen mitgeteilt.
Die Anti-Atomkraft-Initiativen fordern in ihrer Mitteilung von der NRW-Landesregierung, die Eröffnung des neuen Atommülllagers in
Gronau zu stoppen, und zunächst einen verbindlichen Stilllegungsfahrplan für die Urananreicherung in Gronau vorzulegen. Erst im Sommer hatte Bundesumweltministerin Hendricks der NRW-Landesregierung Gespräche zur Stilllegung der Urananreicherungsanlage angeboten.
Ein erster Gesprächstermin, der laut Hendricks Ankündigung auf Staatssekretärsebene stattfinden solle, hat nach Angaben der Anti-Atominitiativen bereits stattgefunden. Die Sprecher von Hendricks und auch von NRW-Umweltminister Johannes Remmel, bestreiten das. Grundsätzliche Aussage beider Häuser: Gesprochen wird immer. Auf Staatssekretärsebene habe aber ein Gespräch definitiv nicht stattgefunden. (Wir berichteten: Hendricks kontra Remmel: Widersprechende Äußerungen zum Ausstieg aus der Urananreicherung Gronau, s. unten)
“Die NRW-Landesregierung darf durch eine Inbetriebnahme des Uranmüll-Lagers jetzt keine Fakten schaffen, die eine Stilllegung deutlich erschweren würden“, fordern die genannten Anti-Atom-Initiativen in ihrer Mitteilung.
„Der Fahrplan muss klar sein: Zunächst die Beendigung der Urananreicherung verbindlich festlegen und dann die Zukunft des Atommülls in Gronau völlig neu aufrollen. Wenn die Urenco nach eigenen Angaben sowieso erst 2019 die ersten Einlagerungen vornehmen möchte, ist der
zeitliche Spielraum auch da,” forderte Matthias Eickhoff vom Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen.
“Es ist absolut unverständlich, wenn in wenigen Monaten mitten im Münsterland ein neues Atommüll- Lager öffnen würde, das weder gegen Flugzeugabstürze gesichert ist und über keinerlei Beschränkung der Lagerungsfrist verfügt. Wir befürchten deshalb weiterhin, dass in Gronau de facto ein oberirdisches Uran-Endlager entsteht, wenn die Landesregierung als Atomaufsicht nicht die Notbremse zieht. Ein neues Atommüll-Desaster wie in Jülich braucht niemand in NRW,” kommentiert Udo Buchholz vom Arbeitskreis Umwelt Gronau.
Am Sonntag, 4. Dezember, protestieren um 14 Uhr wieder Atomkraft-gegner/Innen beim nächsten traditionellen Sonntagsspa-ziergang an der Urananrei-cherungsanlage Gronau. Weitere Proteste sind laut Ankündigung der Initiativen in Vorbereitung.
Lesen Sie dazu auch unseren Bericht: Hendricks kontra Remmel: Widersprechende Äußerungen zum Ausstieg aus der Urananreicherung Gronau
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