Unsaubere Luft: 450 00 sterben jährlich in Europa
Das Europäische Parlament und der Rat der EU-Staaten haben am Mittwoch, 14.Dezember, strengere Grenzwerte für die fünf wichtigsten Schadstoffe in der Luft festgelegt. Mit der neuen Richtlinie über neue nationale
Emissionshöchst-mengen (NEC-Richtlinie) gelten nun verschärfte Grenzwerte für die fünf wichtigsten Schadstoffe in Europa: Das sind Feinstaub (PM2,5), Schwefeldioxid, Stickstoffoxide und flüchtige organische Verbindungen (außer Methan) sowie Ammoniak.
Nach vollständiger Umsetzung durch die 28 EU-Staaten sollen so die gesundheitlichen Folgen der Luftverschmutzung wie Atemwegserkrankungen und vorzeitige Todesfälle bis 2030 um fast 50 Prozent verringert werden. Die neuen Regeln treten Ende des Monats, also am 31. Dezember 2016 in Kraft. Die EU-Staaten müssen sie allerdings erst bis zum 30. Juni 2018 in nationales Recht umsetzen und bis 2019 nationale Luftreinhalteprogramme ausarbeiten, um die von ihnen verabschiedeten Grenzwerte einzuhalten.
„Aufgrund der Luftverschmutzung sterben in Europa jedes Jahr über 450 000 Menschen, mehr als zehnmal so viel wie durch Unfälle im Straßenverkehr”, …
… konstatierte EU-Umweltkommissar Karmenu Vella nüchtern. Jetzt sei es Sache der nationalen Regierungen, die Richtlinie umzusetzen, damit die Menschen von sauberer Luft profitieren können.
Die EU-Staaten müssen ihre Luftreinhalteprogramme mit Plänen in anderen Bereichen wie Verkehr, Landwirtschaft, Energie und Klima abstimmen.
Im Dezember 2013 veröffentlichte die Kommission das Programm „Saubere Luft für Europa“, durch das die Luftqualitätsziele für 2020 bzw. 2030 aktualisiert wurden. Darin sind auch Vorschläge für mittelgroße Feuerungsanlagen (Richtlinie 2015/2193) enthalten. Mit der neuen NEC-Richtlinie sind die Reduktionsverpflichtungen für 2020 identisch, die die Mitgliedstaaten bereits auf internationaler Ebene im Rahmen der Änderung des Göteborg-Protokolls von 2012 vereinbart haben. Die Verpflichtungen für 2030 erfordern wesentlich weitreichendere Verringerungen. Diese werden dazu beitragen, grenzüberschreitende Luftverschmutzung und Hintergrundkonzentrationen in ganz Europa zu verringern.
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