Der russische Gasriese Gazprom geht mittlerweile davon aus,  dass sich die europäischen Partner Engie, Gazprom, OMV, Shell, Uniper und Wintershall einfach nicht mehr mit finanziellen Beiträgen am Aktienkapital der

Der Gasgigant Gazprom braucht viel Geld ; Gazpromsitz in Moskau
Der Gasgigant Gazprom braucht viel Geld ; Gazpromsitz in Moskau

Nord-Stream 2- Gesellschaft  beteiligen werden und sie sich auf andere Weise an dem Projekt beteiligen werden. Das habe  die russische Zeitung „Kommersant“ am Freitag, 20.Januar,  berichtet meldete am gleichen Tag  die von Moskau gesteuerte Nachrichten-Agentur Sputnik-news.

Gazprom will demnach allein 2017 Jahr rund 111 Milliarden Rubel in den Bau der Gaspipeline Nord Stream 2 investieren, fast 150 Prozent mehr als ursprünglich geplant gewesen sei. Bislang, so heißt es im Sputnik-Bericht, seien  jedenfalls alle Ausgaben auf den russischen Konzern entfallen, der damit zum ersten Mal seit vielen Jahren Investitionen nicht mehr aus der eigenen Tasche tätigen könne und deshalb Schulden aufnehmen müsse.

25.03.16 Pfeil für TextGazprom hatte, laut Sputnik-Bericht, am Donnerstag, 19. Januar, die geplanten Investitionen in die größten Gaspipeline-Projekte 2017 offengelegt. Das Unternehmen wolle demnach 110,67 Milliarden Rubel als Finanzeinlagen in den Bau der Nord-Stream-2-Pipeline und 41,9 Milliarden Rubel in den Bau des Turkish Stream investieren. Die größte Investition stelle die Pipeline “Kraft Sibiriens” (158,8 Milliarden Rubel) für Gaslieferungen nach China dar. Darüber hinaus sollen 62,2 Milliarden Rubel in die Gaspipeline Uchta-

Gazpromchef Alexej Miller:  Der geplante Bau der Gaspipeline Nord-Stream 2 belastet die Finanzen..? Wo bleiben die Partner?
Gazpromchef Alexej Miller: Der geplante Bau der Gaspipeline Nord-Stream 2 belastet die Finanzen… Wo bleiben die Partner?

Torschok-2 fließen, über welche Jamal-Gas in den nördlichen Verkehrskorridor gepumpt wird, darunter auch in das Nord Stream 2 Projekt.

 

Ursprünglich war geplant, so zitiert  Sputnik-news aus dem „Kommersant-Bericht, dass Gazprom 50 Prozent an der Gesellschaft für den Bau der  Gas-Pipeline halten würde und fünf europäische Unternehmen – Shell, Engie, OMV, E.On und Wintershall –jeweils zehn Prozent übernehmen würden. Das Finanzierungsschema hätte wie bei Nord-Stream-Projekt sein sollen – 30 Prozent geben Aktionäre, 70 Prozent werden bei Banken geliehen. Der Wert des Nord Stream 2 soll insgesamt acht Milliarden Euro (9,9 Milliarden Euro samt Krediten) ausmachen.

25.03.16 Pfeil für TextWäre alles nach diesem Plan gelaufen, hätten die Aktionäre 2,4 Milliarden Euro für den Bau bereitgestellt, die Hälfte davon Gazprom. Doch die europäischen Unternehmen beteiligen sich nicht, nachdem die polnische Kartellbehörde dieses Schema abgelehnt hatte, zitiert Sputnik den Kommersant-Bericht.

Wintershall-Chef Mario Mehren : Haben sich die Pläne des Unternehmens geändert...)
Wintershall-Chef Mario Mehren : Haben sich die Pläne des Unternehmens geändert…)

Die Investitionen der europäischen Gazprom-Partner würden nicht als Aktionäre getätigt, so habe „eine Quelle“ erklärt. Wie die europäischen Energieunter-nehmen sich an dem Vorhaben finanziell beteiligen werden, sei noch unbekannt. Gazprom müsse nun bis Jahresende ein neues Finanzierungsmodell für Nord Stream 2 vorlegen.

Der Anstieg der Ausgaben für Nord Stream 2 erschwere derweil die finanzielle Lage von Gazprom. Der Rückgang der Öl- und Gaspreise falle zeitlich mit dem Höhepunkt der Investitionen des russischen Energieriesen zusammen, der in den kommenden drei bis vier Jahren die Pipeline Nord Stream 2, den Turkish Stream und die “Kraft Sibiriens” fertigstellen will. Darüber hinaus wolle Gazprom

Es müsste Rubel regnen  ... Karik. U+E, pointer
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bis 2024 das Gasverarbeitungswerk Amur bauen, zudem bestünden Pläne zur Einrichtung neuer Kapazitäten zur Herstellung von Flüssiggas auf Sachalin und im Baltikum.

Laut den Finanzberichten Gazproms vom dritten Quartal 2016 sei der freie Geldstrom der Firma negativ (minus 101 Milliarden Rubel).

Die Firma finanziere neue Projekte mit neuen Schulden. Die reinen Schulden Gazproms stiegen in drei Quartalen 2016 um fünf Prozent auf 2,18 Billionen Rubel.

„Die Erwartungen sehen so aus, dass die Schuldenlast Gazproms in den nächsten Jahren wachsen wird, FCR ist negativ bzw. rund bei Null, Dividende werden auf dem Mindestniveau – rund acht Rubel pro Aktie — bleiben“, sagte Andrej Polischtschuk von der Raiffeisenbank Russland.