Mit dem neuen Gebäudereport der Deutschen Energie-Agentur (dena) werde belegt, dass  die von der Bundesregierung angestrebte Verdopplung der jährlichen Sanierungsrate von 1 auf 2 Prozent bisher nicht erreicht 08.01.16 logo denawerde, so die Agentur in einer Mitteilung anlässlich der Veröffentlichung des Reports am Montag, 06. Februar. Der Report enthält   die Statistiken für 2015 und 2016.

Zwar seien  von 2012 bis 2015 die Märkte für energieeffiziente Heizungen um etwa 10 Prozent und für Fenster um rund 4 Prozent,gewachsen, bestätigte die Agentur. Der Absatz von Dämmstoffen sei dagegen jedoch um 11 Prozent gesunken. Allein diese Werte ließen bereits darauf schließen, dass die Sanierungsrate sich nicht wie gewünscht verändere.

25.03.16 Pfeil für TextDie Sanierungsrate im deutschen Gebäudebestand wird, laut dena,  nicht regelmäßig ermittelt. Die Agentur  hat daher nach eigenen Angaben verschiedene Teilbereiche der Gebäudeenergieeffizienz untersucht, um die Veränderung der letzten Jahre beurteilen zu können.

„Unsere Zahlen zeigen“, heißt es in der Mitteilung der der dena:  „Eine Beschleunigung ist bei der Energieeffizienz im Wärmesektor

dena-Geschäftsführer Andreas Kuhlmann:  ...
dena-Geschäftsführer Andreas Kuhlmann: Eine Beschleunigung ist nicht erkennbar…

nicht erkennbar“, so Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der dena- Geschäftsführung. Der Handlungsdruck steige damit rapide an. In immer kürzerer Zeit müsse immer mehr erreicht werden, folgert Kuhlmann.

 

25.03.16 Pfeil für Text Ein weiteres Indiz für die schwache Dynamik im Sanierungsmarkt sei die Entwicklung des Wärmebedarfs. Schreibe man die bisherigen Entwicklungen fort, so werde das Zwischenziel, den Wärmebedarf der Gebäude bis 2020 um 20 Prozent zu senken, um etwa zwei Jahre verfehlt.

Klimabereinigt konnte der Wärmebedarf von 2008 bis 2015 um 9,7 Prozent, laut dena –Werten, nur reduziert werden; auch der nicht-klimabereinigte Wert liege nur bei 11,1 Prozent.

„Die bisherigen Maßnahmen für mehr energetische Sanierungen greifen zu kurz“, ergänzt Andreas Kuhlmann. „Wir brauchen bessere Anreize für Hausbesitzer, damit sie in eine energetische Sanierung investieren. Das zentrale Instrument, um die Attraktivität von Investitionen zu steigern, ist die Förderung. Hier liegt noch viel Potenzial: Nötig sind eine Ausweitung der Förderinstrumente und bessere Konditionen.“

Dass sich das energetische Sanieren lohne, zeige ein Blick auf die Energieverbräuche, heißt es in der Mitteilung der Agentur zum Report: Altbauten, die vor 1979 und damit vor dem Inkrafttreten der ersten Wärmeschutzverordnung gebaut worden seien, sind für zwei Drittel des Wärmeverbrauchs der Wohngebäude verantwortlich.

25.03.16 Pfeil für TextBereits vollständig sanierte Wohnhäuser hingegen erreichen Verbrauchswerte, die nahezu auf dem Niveau von Neubauten liegen.

Die Summe der Treibhausgasemissionen aller Sektoren (Verkehr, Industrie, Gewerbe/Handel/Dienstleistungen, Privathaushalte) ist 2015 im Vergleich zum Vorjahr annähernd konstant geblieben: Die CO2-Minderung gegenüber dem Jahr 1990 beträgt weiterhin 27 Prozent. Das Ziel, bis 2020 40 Prozent der Emissionen einzusparen, erscheint daher kaum noch erreichbar. Für 2016 sind noch keine belastbaren Zahlen verfügbar.

Ein gutes Dach über dem Kopf ...
Ein gutes Dach über dem Kopf …

Im Teilbereich erneuerbare Energien ist Deutschland dagegen weitgehend auf Kurs: Die gesteckten Ziele für den Anteil der Erneuerbaren im Strom- und Wärmemarkt werden bei jetzigem Fortschritt in Kürze erreicht. Nur der Verkehrsbereich ist noch weit vom Ziel entfernt. Bis 2020 soll der Anteil der erneuerbaren Energien hier auf 10 Prozent steigen. Ende 2015 lag der Wert bei gut 5 Prozent.