Das NRW-Wirtschaftsministerium als Atomaufsicht rechnet damit, dass der Gronauer Urananreicherer

URENCO-Anlage
URENCO-Anlage

Urenco noch im ersten Halbjahr 2017 die Inbetriebnahme der bundesweit ersten Uranmüll-Lagerhalle für 60 000 Tonnen Uranoxid beim Land NRW beantragen wird, teilte das Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen jetzt mit.

Dieser Antrag werde dann “Sachverständigen zur Prüfung vorgelegt” teilte das Wirtschaftsministerium jetzt dem Aktionsbündnis mit.

Und weiter  erklärte das Ministerium dem Aktionsbündnis auf dessen Anfrage: “Im Zuge der Inbetriebnahmeprüfung … insbesondere aufgrund der Zuständigkeitsverordnung Arbeits- und technischer Gefahrschutz (ZustVOArbtG) und der Zuständigkeitsverordnung Umweltschutz (ZustVU) werden die Bezirksregierung Münster, der Kreis Borken, die Stadt Gronau und die Feuerwehr Gronau am Verfahren beteiligt und angehört.” Ursprünglich hatte die Uranmüll-Lagerhalle schon 2014 in Betrieb gehen sollen.

Die Anti-Atomkraft-Initiativen im Münsterland sowie der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) fordern, wie sie in einer Mitteilung dazu erklärten, von der NRW-Landesregierung sowie von allen am

Urenco-Atomfässer
Urenco-Atomfässer

Inbetriebnahme-verfahren beteiligten Behörden und Gremien eindringlich, die Inbetriebnahme der neuen Uranmüll-Lagerhalle in Gronau zu verhindern. Die Einlagerung des Uranoxids – das nach einer Umwandlung aus dem radioaktiven Abfall der Urananreicherung entsteht – ist nämlich zeitlich unbefristet beantragt. Damit droht in Gronau die Entstehung eines oberirdischen Endlagers, weil der Betreiber Urenco bislang nicht verpflichtet wurde, für eine zukünftige sichere Entsorgung der atomaren Abfälle aus der Urananreicherung zu sorgen.

 “Wir fordern die Aufhebung der Genehmigung für die Uranoxid-Lagerhalle von 2005. Die Uranabfälle sind den Tatsachen entsprechend eindeutig als Atommüll einzustufen und dementsprechend zu behandeln. Zeitgleich muss die Urananreicherungsanlage sofort stillgelegt werden, um nicht täglich neuen Atommüll zu produzieren. Nur so kann am Standort Gronau eine

Udo Buchholz vom BBU:
Udo Buchholz vom BBU: … die Zeit drängt …

Verschärfung des Atommüllfiaskos verhindert werden – die Zeit drängt,” forderte Udo Buchholz vom Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz und AKU Gronau.

Das NRW-Wirtschaftsministerium bestätigt in einem Schreiben auch, dass das Bundesumweltministerium “noch in diesem Frühjahr rechtsgutachterlich die Voraussetzungen einer Schließung der Urananreicherungsanlage untersuchen” lassen werde.

“Der erste Schritt ist getan, doch NRW und das Bundesumweltministerium müssen nun umgehend einen verbindlichen Stilllegungsfahrplan für die Urananreicherungsanlage in Gronau vorlegen. Wer aus der Atomenergie aussteigen will, darf nicht länger das Uran für den Betrieb zahlreicher Hochrisikoreaktoren in aller Welt – z. B. in Belgien, Frankreich und der Ukraine – anreichern lassen,” so Christina Burchert vom Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen.

25.03.16 Pfeil für Text Am Karfreitag, 14. April, wird es in Gronau erneut einen überregionalen Ostermarsch zur Urananreicherungsanlage geben, gaben die Aktionsbündnisse auch bekannt.  Startpunkt sei um 13 Uhr am Bahnhof in Gronau.