Mit einer neuen Grundwasserdatenbank Nitrat erfassen die Branchenverbände BDEW, DVGW und VKU

Trinkwasserprüfung:Nitratbelastung durch intensive Viehaltung, und Gülle-Ausbringung auf die Felder, bild vku
Trinkwasserprüfung:Nitratbelastung durch intensive Viehaltung, und Gülle-Ausbringung auf die Felder, bild vku

bundesweit die Nitratbelastung des Grundwassers. Die Datenbank gleicht einer „Warenein-gangskontrolle“ der Wasserwerke, berichten heute, Dienstag 21.März die drei Verbände.

Die Datenbank umfasst demnach aktuell 1.100 Vorfeldmessstellen und 3.700 Rohwasserentnahmestellen mit zusammen über 50.000 Nitratanalysen. Ziel der Initiative sei es, die Nitratbelastung in den Wasserschutz- und Einzugsgebieten der Trinkwasserbrunnen systematisch zu dokumentieren. Daraus sollen dann gezielte Gegenmaßnahmen abgeleitet werden.

25.03.16 Pfeil für Text Schon die ersten Auswertungen zeigten, so der Verband Kommunaler Versorgungsunternehmen (VKU) in einer Mitteilung dazu, dass dringender Handlungsbedarf bestehe: „An 25 Prozent der Vorfeldmessstellen wird der Grenzwert von 50 Milligramm Nitrat pro Liter überschritten. In der Spitze werden sogar Werte bis 400 Milligramm Nitrat pro Liter erreicht,“ so der VKU.

 Noch verhindere das natürliche Nitratabbauvermögen der Böden, dass das Nitrat die Trinkwasserbrunnen erreiche. Es gebe jedoch Hinweise darauf, dass dieses Abbauvermögen in einigen Regionen bereits deutlich nachlasse. Es drohe die Gefahr, dass dann immense Nitratfrachten an den Trinkwasserbrunnen ankommen, berichtet der Verband weiter.

Das Nitrat stamme überwiegend aus der Überdüngung der landwirtschaftlichen Flächen: Was die Pflanzen nicht aufnähmen, könne dann ins Grundwasser sickern und die Trinkwasserressourcen gefährden. Es fehle ein Instrument zur Erfassung der Nährstoffströme so dass geeignete Maßnahmen zum Gewässerschutz getroffen werden könnten.

25.03.16 Pfeil für Text Die neue Düngegesetzgebung sieht, laut VKU,  eine sogenannte Stoffstrombilanz vor, d.h. eine Bilanzierung der Stickstoffmengen, die auf den Hof kommen und ihn wieder verlassen.

BDEW, DVGW und VKU begrüßen dies ausdrücklich. Denn nur durch eine umfassende Nährstoffbilanzierung und deren verbindlich festgelegten Überwachung könne eine Begrenzung der Stickstoffeinträge in die Gewässer erreicht werden.

Die neue Bilanzierung müsse daher sofort und für alle Betriebe kommen.

Für die Wasserversorgung sei es wichtig, dass eine gewässerverträgliche Landbewirtschaftung in Deutschland zur Realität werde. Die neue Grundwasserdatenbank bilde hierfür den zukünftigen Referenzmaßstab, inwieweit sich das neue Düngerecht positiv auf die Nitratgehalte in den Trinkwasserressourcen auswirke.