Tihange und Doel sorgen für Aufregung – Was ist mit dem belgischen Atomzentrum Mol?
Die belgischen Atom-Pannenreaktoren Tihange und Doel, rund 70 Kilometer von Aachen, stehen in letzter Zeit immer wieder im Mittelpunkt der Auseinandersetzungen zwischen deutschen, niederländischen und belgischen Kommen mit der belgischen Regierung. Aber auch die Bundesregierung macht Front gegen Belgien bei dem
Thema.
Bisher hat sich aber niemand um das belgische Atomzentrum Mol gekümmert, das nur etwa 20 Kilometer weiter im Land liegt und Ende der Achtziger für weltweite Schlagzeilen gesorgt hat. Es stand im Mittelpunkt eines Korruptionsskandals bei dem zig Millionen Schmiergelder und tonnenweise verschwundener Atom-Stoff eine Rolle spielten.
Nun hat sich die StädteRegion Aachen gemeinsam mit der Stadt Aachen, den Kreisen Düren, Euskirchen und Heinsberg in Kooperation mit der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion des Landes Rheinland-Pfalz erst einmal erneut den beiden Pannenreaktoren gewidmet und…
…eine Informationsbroschüre zum Thema Gefahren durch einen Super-Gau herausgegeben.
Das sind nur drei von vielen Fragen, die die Bevölkerung derzeit beschäftigen. Antworten darauf soll die Ende März herausgegebene Broschüre geben, die den Titel trägt: „Informationen für die Bevölkerung in der Umgebung des Kernkraftwerks Tihange (B)“. Der Aachener Städteregionsrat Helmut Etschenberg dazu: „Die Broschüre ist die erste ihrer Art und nur der erste Baustein unserer Katastrophenschutzplanung.“
Die Beteiligten, an der Spitze Etschenberg und der Aachener Beigeordnete Dr. Markus Kremer, wollen damit für eine fundierte Information der Bevölkerung sorgen. Aus diesem Grund werden in der Broschüre auf 22 Seiten die zentralen Themen rund um einen möglichen Ernstfall thematisiert. Schwerpunkte sind die Kraftwerke in Belgien, die Wirkung von Radioaktivität und der Katastrophenschutz in NRW.
Es wird in der Broschüre dargestellt, wie die Bevölkerung im Ernstfall gewarnt wird, und welche Verhaltensregeln und Schutzmaßnahmen beachtet werden müssen. Die Einnahme von Jodtabletten und das richtige Verhalten bei einem GAU in Tihange werden erläutert.
Um eine weiterführende Recherche zu beginnen, sind zudem wichtige Links vermerkt, heißt es in einem Vorabtext dazu an die Presse. Die erste Auflage ist laut Etschenberg mit einer Stückzahl von 36.500 Exemplaren an den Start gegangen.
Nicht nur die Kommunen der StädteRegion, sondern auch Landesregierungen, Einzelpersonen und
Unternehmen wie Weiss-Druck, hätten sich der Klage gegen Tihange angeschlossen, berichten die Veranstalter von denen Etschenberg erklärt: „Die euregionale Zusammenarbeit und eine solche gemeinsame Bewegung habe ich so noch nicht erlebt!“ Auf die Broschüre sollen weitere Schritte, wobei die Vorverteilung der Jodtabletten der nächste Schritt sei.
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