07.04.17 Tankstelle bp

Die Preisauszeichnung von Kraftstoffen an Tankstellen sollte so gestaltet werden, dass Verbraucher die Preise gasförmiger (Gas) und flüssiger Kraftstoffe (Benzin/Diesel) besser vergleichen können. Das empfiehlt  die Deutsche Energie-Agentur (dena) als Ergebnis einer jetzt veröffentlichten Studie, welche die dena im Auftrag der Europäischen Kommission erarbeitet hat und der Öffentlichkeit gestern, Donnerstag, 06. April bekannt gemacht hat.

Hintergrund ist, dass die Preisangaben an Tankstellen, laut dena,  dem Verbraucher keinen direkten Vergleich der Energiegehalte von unterschiedlichen Kraftstoffen ermöglichen, weil sie auf unterschiedlichen Maßeinheiten basierten.

So werde zum Beispiel Benzin in Litern, Erdgas (CNG) hingegen in Kilogramm angegeben. Dass der Energiegehalt von einem Kilogramm CNG (H-Gas) aber rund 1,5 Liter Superbenzin entspreche, sei für den Verbraucher nicht ersichtlich; die Kraftstoffpreise seien damit nur schwer miteinander vergleichbar. Um emissionsarme alternative Kraftstoffe erfolgreich am Markt einzuführen, sei  es aber wichtig, dass der Verbraucher den Preisvorteil dieser Kraftstoffe möglichst direkt erkenne; dafür sei die Preisauszeichnung von zentraler Bedeutung.

Die Studie schlägt zwei grundsätzliche Ansätze vor, mit denen eine vergleichbare Preisauszeichnung von Kraftstoffen möglich wäre:

25.03.16 Pfeil für TextErstens die Einführung eines sogenanntes Benzinliter-Äquivalents. Damit könnten Verbraucher die Kosten für alternative Kraftstoffe – bezogen auf den Energiegehalt eines Liters Benzins – vergleichen und so mögliche Preisvorteile rascher erkennen. So würde zum Beispiel dargestellt, dass die Einheit CNG mit demselben Energiehalt wie ein Liter Benzin nur 0,749 EUR koste; bei der aktuellen Auszeichnung seien dies aber 1,089 Euro pro Kilogramm. „Viele Verbraucher wissen jedoch nicht, dass in dem Preis pro Kilogramm knapp 50 Prozent mehr Energiegehalt enthalten sind“, teilt die dena mit.

25.03.16 Pfeil für TextZweitens wäre eine Preisauszeichnung möglich, welche die Kosten des Kraftstoffs für 100 Kilometer Fahrweg darstellt. Diese Variante setze sich aus dem Energiegehalt des Kraftstoffes und der jeweiligen Effizienz der Antriebstechnologie zusammen. Diese Informationen könnten dem Verbraucher auf digitalen Displays an der Tankstelle angezeigt werden.

Die Studie empfiehlt weiterhin, die Preistransparenz der Kraftstoffe über entsprechende Apps und Webseiten zu unterstützen. Dort könnten Verbraucher gezielt ihre Fahrzeugtypen und erwarteten Verbräuche angeben sowie die zu erwartenden Kosten berechnen lassen