“Auch im Wahlkampf darf nicht davon abgelenkt werden, dass konventionelle Kraftwerke für die jederzeit sichere Energieversorgung heute noch dringend gebraucht werden“, erklärte heute, Freitag 25. August, Stefan Kapferer, Vorsitzender der BDEW-Hauptgeschäftsführung im Zusammenhang mit den Protesten der Umweltorganisationen gegen den weiteren

Trianel-Kohlekraftwerk Lünen
Trianel-Kohlekraftwerk Lünen

Braukohlenabbau. Für morgen, Samstag 26. August sind große Proteste im rheinischen Braunkohlenrevier angekündigt. (wir haben berichtet, s. unten) Die Protestaktionen für einen schnellen Ausstieg aus der Braunkohle haben aber heute schon begonnen. Heute haben bereits 13 Umweltaktivisten am Morgen im Tagebau Inden einen Bagger besetzt. Die Polizei konnte die sieben Männer und sechs Frauen nach kurzer Zeit wieder vom Bagger holen, berichtete der Westdeutsche Rundfunk.

Kapferer dagegen fordert und weist darauf hin: „Die Stromnachfrage muss bei jeder Wetterlage gedeckt und das Stromnetz stabil gehalten werden. Das gilt besonders in einem System, das zunehmend durch die stark schwankende Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien geprägt ist.“

Konventionelle Kraftwerke seien nicht Gegner, sondern unverzichtbare Partner der Erneuerbaren Energien. Für die

"Wir müssen endlich
 “Konventionelle Kraftwerke sind nicht Gegener …; Stefan Kapferer

Erneuerbaren gelte zudem richtigerweise der gesetzlich festgelegte Einspeisevorrang: Aufgrund der hieraus resultierenden gesetzlichen Abschaltreihenfolge sind die Netzbetreiber dazu verpflichtet, Erneuerbare- Energien- Anlagen als letzte abzuregeln. Die regionale Verteilung bei der Abregelung von Windkraftanlagen zeige, dass dies fast ausschließlich in Norddeutschland fernab der Braunkohlereviere erfolgt, erläutert Kapferer in seiner Mitteilung dazu.

25.03.16 Pfeil für TextStatische Betrachtungen wie die Bilanzierung von Stromimporten und – exporten am Ende eines Jahres führten nicht weiter. Es geht darum, die Stromversorgung rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr zu gewährleisten. „Wie wichtig die konventionellen Kraftwerke sind, hat uns allen die Dunkelflaute im Januar gezeigt, als über Tage kaum Wind wehte und auch die Sonne nahezu keinen Beitrag zur Stromversorgung Deutschlands leisten konnte“, stellt Kapferer fest.

Zu den Kernproblemen gehöre allerdings,  dass Deutschland beim Netzausbau leider deutlich hinterherhinke.

„Neue Leitungen sind dringend erforderlich, um die zunehmenden Strommengen aus regenerativen Quellen aufnehmen zu können“, fordert der

BDEW: Mehr Strom aus Gaskraftwerken erzeugt..., bild bmwi
BDEW: Wir brauchen dringend den Netzausbau;bild bmwi

BDEW-Mann. 

Dass es hier hake, liege vor allem an politischen Widerständen. Dringend erforderlich seien außerdem zusätzliche Speicherkapazitäten und -technologien, um den aus Wind- und Solarenergie erzeugten Strom möglichst vollständig nutzen zu können. „Der Speicher-Ausbau wird aber durch regulatorische Hemmnisse ausgebremst. Hier muss die künftige Bundesregierung schnell Abhilfe schaffen,” fordert Kapferer die Bundesregierung auf.