“Auf der HUSUM Wind gab es in diesem Jahr viele kritisch-besorgte Diskussionen über die Entwicklung der Branche in ihrem innovationsstarken Heimatmarkt“, gestand Hermann Albers, Präsident Bundesverband

Hermann Albers
Insgesamt mit Optimismus nach vorn: Hermann Albers

WindEnergie (BWE),ein.    Die Verzerrungen, die die Sonderre-gelungen zu gesetzlich definierten Bürgerenergiegesellschaften (BEG) im Ausschreibungssystem-system verursachen, belasteten den Ausblick auf die Jahre 2019/2020. Trotzdem blicke die Branche insgesamt mit Optimismus nach vorn, so Albers.

Die Chancen der Sektorenkopplung würden von vielen Akteuren ergriffen. Hier läge gerade für den innovationsstarken Mittelstand starke Potenziale, machte Hermann Albers zum Messeabschluss deutlich. “Die Messe war ein erfolgreicher Aufbruch zur notwendigen Entwicklung neuer Geschäftsmodelle. Damit hat sich der Messestandort Husum als der deutscher Branchentreff erneut bewährt”, urteilte der BWE-Präsident.

25.03.16 Pfeil für TextNeben der Kostensenkung durch effiziente Anlagen der vier Megawatt-Klasse werden laut BWE- Erklärung immer mehr Speicherlösungen präsentiert. Einigkeit bestehe, dass kurzfristig eine Reparatur des EEG erforderlich sei, heißt es da weiter.  Die Baugenehmigung müsse die Grundlage zur Teilnahme an Ausschreibungen sein. Um die Klimaschutzziele zu erreichen ist darüber hinaus die Aufhebung der Ausbaudeckel erforderlich, stellt der Verband fest.  Gleichzeitig gelte es, die Sektorenkopplung zügig voranzutreiben, bestehende Infrastrukturen im Energiesektor für die Energiewende zu öffnen und den Aufbruch in neue Mobilitätskonzepte ernsthaft zu forcieren.

25.03.16 Pfeil für TextDer BWE hat bereits nach der 1. Ausschreibungsrunde die Bindung an das Vorhandensein einer Genehmigung gefordert. Der Gesetzgeber war dieser breit unterstützten Forderung erst für die 1. und 2. Ausschreibung 2018 gefolgt. Wann und in welchem Umfang die an gesetzlich definierte Bürgerenergiegesellschaften erteilten Zuschläge umgesetzt werden ist, laut BWE- Feststellung, 17.09.17 Logo Husum Wind Congress 2017 unklar. Die komplexen Regelungen im Paragraf 36g tragen demnach zudem das nicht unerhebliche Risiko in sich, dass möglicherweise ein Teil der Zuschläge nachträglich verloren geht. Diese Gefahr werde bisher offenbar unterschätzt. Hinzu komme die regionale Schieflage der erfolgreichen Gebote, die den Süden weitgehend von der Nutzung der Windenergie abschneidet.

“Trotz der aktuelle Probleme steht fest: Der Siegeszug der Erneuerbaren Energien ist weltweit sichtbar. Deutschland ist einer der innovativsten Kernmärkte der Branche“, triumphiert Albers.  Und weiter: „Hier sind die Weltmarkführer zu Hause. Die Industrie setzt auf Erneuerbare.“ Die deutlichen Ankündigungen auf der IAA zur schnellen Steigerung der E-Mobilität machten sichtbar, dass der Bedarf an Erneuerbaren Energien, die in allen Sektoren der Energiewirtschaft einsetzbar sind, steige.

25.03.16 Pfeil für Text„Um die Decarbonisierung bis 2050 zu erreichen, müssten die Ausbaubeschränkungen für Wind an Land, Offshore und Fotovoltaik jetzt aufgehoben werden”, forderte Hermann Albers.

Die Unternehmen der Branche stellten in Husum viele Projekte vor, die sich konkret der Erschließung neuer Märkte für die Windenergie annahmen. Die unterschiedlichen Power2X-Technologien werden laut BWE- Einschätzung  im Zusammenspiel mit der Digitalisierung dazu führen, jede

Sturm- und Drangzeit flaut ab? Bild U&E
Die Branche  stellt sich dem Markt; Bild U&E

erzeugte Kilowatt-stunde sauberen und preiswerten Windstroms zu nutzen. Gezeigt wurden auch Innovationen in Anlagentechnik und bei Servicekonzepten, die die Effizienz der Anlagen weiter steigern. Zudem kündigten verschiedene Akteure die Bündelung von Kapazitäten und neue Vermarkungsstrategien an.

“Die auf der HUSUM Wind gezeigten Innovationen unterstreichen: Die Branche stellt sich dem Markt. Dieser Markt muss als Plattform allerdings für alle Akteure fair und gerecht gestaltet werden. Dafür bildet eine Bepreisung des klimaschädlichen CO2 die Grundlage. Der Gesetzgeber ist gefordert diese Grundlage zu schaffen. Darauf aufbauend sehen wir eine ausreichende Basis für marktwirtschaftliche Konzepte, die unseren Mitgliedsunternehmen wirtschaftliche Spielräume eröffnen”, konstatierte Albers abschließend.