Auch die  Beratungsgesellschaft McKinsey hat rechtzeitig zur Weltklimakonferenz mit einer neuen Studie schonungslos offen gelegt: „Mit einer bloßen Fortsetzung der bisherigen,Fahrt auf Sicht‘ wird Deutschland der anstehenden Aufgabe nicht gerecht.“ Die Studie legt die

Informations-Modul in der Bonner Rheinaue zur Orientierung über die Weltklimakonferenz, Bild U + E

 Probleme und unerreichbaren Ziele der Energiepolitik von Bundeskanzlerin Angela Merkel schonungslos offen.(*s. unten) Umwelt- und Energie-Report berichtet am Freitag dieser Woche (13.10.) auch über die Analysen der Internationalen Energie-Agentur (IEA), die die Agentur ebenfalls rechtzeitig zur Weltklimakonferenz, die am 06. November in Bonn beginnt, in Berlin präsentiert hat und in Bern, drei Tage vor der Klimakonferenz, präsentieren wird.  

Die Strompreise für private Haushalte in Deutschland entfernen sich immer weiter vom europäischen Durchschnitt, das geht aus einer neuen Studie  der Beratungsgesellschaft McKinsey hervor, die Umwelt- und Energie-Report vorliegt.  Darin heißt es: Die Energiewende kostet die Deutschen immer mehr Geld.

Strompreis steigt immer weiter …?

Der Studie zufolge soll der Strompreis für deutsche Privathaushalte in den letzten Monaten um weitere 1,4 Prozent auf nunmehr 30,8 Cent pro Kilowattstunde gestiegen sein. Im europäischen Ausland seien hingegen die Stromkosten weiter auf nun noch 20,5 Cent gesunken.

„Der Preisabstand zum europäischen Durchschnitt hat sich damit seit Beginn der Index-Erhebung nahezu verdoppelt“, hieß es demnach in der Zusammenfassung.

Wäre es so, würden  einige Versprechen der Bundesregierung – wie etwa stabile oder wachsende Arbeitsplatzzahlen im Bereich der erneuerbaren Energien und in der Industrie oder eine hohe Versorgungssicherheit mit Strom – realistischerweise erfüllt, dennoch gelten acht von der Bundesregierung formulierte Ziele sogar als völlig „unrealistisch“, führt die Studie vor. Hier seien erwähnt:

die Industriestrompreise, die heute bei 13,4 Cent liegen, bei 8,5 Cent pro Kilowattstunde zu stabilisieren. Zugleich hätten sich die Kosten für netzstabilisierende Eingriffe seit 2014 auf nunmehr 7,34 Euro pro Megawattstunde verdoppelt.

Ebenso unerreichbar gilt demnach das zentrale Energiewende-Ziel, den CO2-Ausstoß Deutschlands bis 2020 auf 750 Millionen Tonnen zu senken, wobei der Wert seit der letzten Indexberechnung bei 916 Millionen Tonnen stagniert.

Die Senkung des deutschen Primärenergie- und Stromverbrauchs müssen, laut McKinsey-Studie, ebenfalls innerhalb der vorgegebenen Frist als unerreichbar gelten.

Industriestrompreise: Die Stromkostenentwicklung für deutsche Industriekunden war zuletzt positiv. Mit 5,5 % fiel der Preisrückgang sehr viel deutlicher aus als im Rest
Europas, wo die Preise nur um 2,4 % sanken. Das aktuelle Preisniveau von 9,65 ct/kWh liegt allerdings immer noch 13,4 % über dem europäischen Durchschnitt. Der Indikator verbessert seine Zielerreichung von -2 % auf 42 %, verbleibt aber mit
Blick auf 2020 weiter in der Kategorie „unrealistisch“.

Die kommende Bundesregierung müsste „zeitnah einen neuen, umfassenden Kompass für die Energiewende entwickeln“,…

… bilanziert die Beratungsgesellschaft. Die Autoren der Studie stellen weiter ernüchternd fest:

„Mit einer bloßen Fortsetzung der bisherigen,Fahrt auf Sicht‘ wird Deutschland der anstehenden Aufgabe nicht gerecht.“

Die Beratungsgesellschaft McKinsey misst nach eigenen Angaben  seit nunmehr fünf Jahren im halbjährlichen Rhythmus die Fortschritte der Energiewende anhand von 15 quantifizierbaren Kriterien.