Die Investitionen von Landwirten in Erneuerbare Energien bewegen sich nach einem Tiefpunkt wieder aus der Talsohle. Das geht aus einer Erhebung des Forschungsinstituts Produkt+Markt weiter hervor, die am Freitag 10.November, veröffentlicht wurde. Für dieses Jahr wird demnach ein Investitionsvolumen von 1,4 Milliarden Euro erwartet, das entspricht im Vergleich zum Vorjahr einem Zuwachs von 31 Prozent. Die bisherigen Investitionen waren sehr niedrig. Von diesem Niveau ausgehend belegt die Erhebung, dass   2017 insbesondere die geplanten bäuerlichen Investitionen in Photovoltaik- und Windkraftanlagen gestiegen sind. 

„Der leichte Aufschwung ist ein Hoffnungsschimmer für die Energie- und Klimaziele“, erklärt der Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE), Philipp Vohrer. Die dezentralen Akteure im ländlichen Raum wie auch in den Städten sollten  zu weiteren Investitionen in die Erneuerbaren ermutigt werden – mit den richtigen Rahmenbedingungen“, so Vohrer

Die Nachfrage der Landwirte nach Erneuerbare- Energien-Anlagen zur Stromerzeugung wächst insbesondere bei Windkraft und Photovoltaik: Im Vergleich zu 2016 hat sich das Investitionsvolumen in die Windkraft verdoppelt und soll im laufenden Jahr rund 290 Millionen Euro erreichen. Die geplanten Investitionen in Photovoltaikanlagen sollen in ähnlicher Größenordnung bei 291 Millionen Euro liegen. Damit wird annähernd wieder der Wert von 2013 erreicht, als Solarstromanlagen noch nicht so günstig waren wie heute.

Die Nachfrage wächst …; Philipp Vohrer

Während die Bauern zu Zeiten höherer Anlagenkosten und Einspeisevergütungen insbesondere auf die Netzeinspeisung setzten, nutzen viele den Solarstrom nun vermehrt für den Eigenverbrauch. Das verstärkte Interesse der Landwirte an der Photovoltaik geht häufig einher mit Investitionen in artgerechtere Viehwirtschaft. So eignen sich beispielsweise die großflächigen Dächer moderner Rinder-Laufställe ausgezeichnet zur Installation von Solaranlagen. Andererseits können sich die Investitionen der Landwirte in Biogasanlagen 2017 gegenüber dem Vorjahr nur knapp behaupten.

Die Nutzung Erneuerbarer Energien verschafft Landwirten ein zusätzliches Standbein in Zeiten starker Preisschwankungen auf den klassischen Agrarmärkten. „Insgesamt profitiert der ländliche Raum wirtschaftlich vom Ausbau Erneuerbarer Energien“,  resümiert Vohrer.

Handwerksbetriebe und mittelständische Unternehmen aus der Region sorgen für Bau, Betrieb und Wartung der Anlagen. Kommunen erhalten Einnahmen aus Einkommens- und Gewerbesteuern sowie über die Verpachtung von gemeindeeigenem Grund und Boden. Kurz gesagt: Erneuerbare Energien schaffen mehr Wert für alle.

.