Klimagerechtigkeit- “Wir brauchen eine ehrlichere Debatte…”
«Wir brauchen endlich eine sehr viel ehrlichere Debatte, was globale Klimagerechtigkeit
für Deutschland bedeutet – sehr viel ehrlicher vor allem als die weich gespülten Aussagen der Bundeskanzlerin in Bonn und das Geschacher von Jamaika zum Kohleausstieg“, fordert Dagmar Enkelmann, Vorstandsvorsitzende der Rosa-Luxemburg-Stiftung zum Abschluss des Klimagipfels der am Freitag vergangener Woche, 17. November, endete.
Enkelmann ist sich in überraschender Weise sicher die Mehrheit der Bevölkerung wisse inzwischen es gebe nun den Klimawandel und damit müsse und werde es einen Wandel in unserer Art zu wirtschaften und zu leben geben. Weiß das die Mehrheit das wirklich? Der Chef des Potsdamer
Klimaforschungsinstitutes, Prof. Ottmar Edenhofer, hat gerade in einem Interview mit dem Deutschlandfunk darauf hingewiesen, dass viele Bürger nach dem Pariser Klimagipfel gemeint hätten da seien die Beschlüsse gefasst worden und nun habe es sich damit. „Es wurde offensichtlich in der Öffentlichkeit nicht ausreichend verstanden, dass das jetzt erst der Anfang ist eines sehr, sehr langwierigen Transformationsprozesses“, so Edenhofer im Interview. Der Potsdamer Professor betonte da weiter : „Ich glaube, es ist sehr, sehr wichtig, dass die
Politik aus dem Thema Klima, aber auch aus dem Thema Industriestandort Deutschland nicht ein Expertenthema macht, sondern dass das in einer breiteren Öffentlichkeit diskutiert wird, dass die Leute verstehen, warum wir ( z. B. d. Redaktion) eine solche Energiesteuerreform benötigen.“ Edenhofer erklärt aber auch es sei doch sehr ermutigend, dass es zum Beispiel jetzt Bürgerinitiativen gäbe die sich um das Thema intensiv kümmerten.
Die Vorstandsvorsitzende der Rosa-Luxemburg-Stiftung, Enkelmann weiß um ihre Bedeutung und die anderer Bürgerorganisationen in dem Zusammenhang und erklärt: „Deshalb sind wir – und diese Forderung richtet sich auch an die gesellschaftliche Linke – gefordert, diese gesellschaftliche Dynamik aktiv zu gestalten. Das fängt bei einem Kohleausstieg an, der das Wort auch wirklich verdient, und reicht bis hin zu einer grundlegenden Transformation im Verkehrssektor, in der Landwirtschaft und Ressourcenpolitik.“
Umwelt- und Klimaschutz seien keine gefälligen Randthemen, sondern integraler Bestandteil jeder global gerechten Politik, konstatiert Enkelmann und weiß: „ Wir müssen uns den damit verbundenen Diskussionen um Macht, Eigentum, Demokratie, Teilhabe und soziale Gerechtigkeit stellen.»
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