Wir berichten immer wieder gerne über Kommunen, die Innovationen zum Gelingen der Energiewende erproben und umsetzen. Heute über Pfaffenhofen:

Seit Oktober 2017 erproben die Pfaffenhofener, eine Stadt an der Ilm mit nahezu 26 000 Einwohnern,  den innovativen Einsatz von Power-to-Gas-Anlagen, um überschüssigen Strom aus Erneuerbaren Energien zu speichern. „Bereits im Jahr 2013 wurden eine Bürgerenergiegenossenschaft gegründet  und ein  Klimaschutzkonzept erstellt.

Seit 2016 gehört die Mehrheit des Strom- und Gasnetzes in Pfaffenhofen den Stadtwerken. Um den Sektor Verkehr schrittweise auf die Umstellung in Richtung Erneuerbare Energien vorzubereiten, arbeiten die Stadtwerke Pfaffenhoffen , nach Darstellung der Agentur für Erneuerbare Energien,

Andreas Herrschmann, Referent für Energie- und Klimaschutz im Stadtrat … Gemeinsam

gemeinsam mit der Stadt und der Energiegenossenschaft an einem Pilotprojekt mit dessen Hilfe zukünftige Stromüberschüsse gespeichert werden sollen. Das Projekt „Infinity One“ setzt auf die Power-to-Gas Technologie. Aus überschüssigem erneuerbaren Strom wird Wasserstoff erzeugt und nach einer weiteren Veredelung in der örtlichen Kläranlage  können damit bis zu 250 Fahrzeuge mit Gasantrieb betankt werden. Die Bürgerenergiegenossenschaft geht derzeit davon aus, dass die Planungen bis 2020 umgesetzt sind.
Der Strom für alle kommunalen Verbrauchsstellen stammt bereits zu 100 Prozent aus Erneuerbaren Energien. So können 1.500 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden. Derzeit wird ein genossenschaftlicher Bürgerwindpark mit drei Anlagen umgesetzt. Bei der Erstellung des Bebauungsplans wurde im Herbst 2016 ein Bürgerentscheid durchgeführt. 57 Prozent der Befragten entschieden sich demnach für den Bau des Windparks. Auch dabei zeigte sich die Erfahrung die vielerorts gemacht wird:  Windkraft polarisiert immer wieder.  Auch in Pfaffenhofen hielt sich die Begeisterung in Grenzen. „Im gesamtstädtischen Kontext wurde jedoch deutlich“, so Bürgermeister Thomas Herker „dass wir die gemeinsame Verantwortung haben, im eigenen Einzugsbereich das Bestmögliche umzusetzen. Durch dieses Bewusstsein in der Bevölkerung ist der Bürgerentscheid positiv ausgefallen.“

Der Erneuerbaren-Energien-Anteil der Pfaffenhofer Wärmeversorgung liegt bei 35 Prozent. Die Wärmeversorgung von 150 Abnehmern wurde durch ein 2001 in Betrieb genommenes Biomasse-Blockheizkraftwerk (BHKW) mit Fernwärmenetz von Öl und Gas auf Erneuerbare Energien umgestellt. Durch das Biomasse-BHKW lässt sich der jährliche CO2-Ausstoß von 148.000 Tonnen im Vergleich zum Jahr 1990 um 65.000 Tonnen reduzieren. Zusätzlich nutzen die Pfaffenhofener, neben einem weiteren Holzkraftwerk mit Fernwärmenetz, auch kleine Anlagen auf Basis von Holzenergie, Biomasse, Klär- und Deponiegas, Solarthermie und Wärmepumpen.

Zusammenfassend betont Herker: „Das Gelingen der Planung bis hin zur Umsetzung kann jedoch nur funktionieren, wenn alle Akteure eine gemeinsame Stoßrichtung verfolgen“.