Der Block B des Atomkraftwerks Gundremmingen in Bayern ist zum Jahreswechsel,  am 31. Dezember, endgültig vom Netz gegangen. Dieses Enddatum wurde als Teil des im breiten Konsens beschlossenen schrittweisen Atomausstiegs nach der Reaktorkatastrophe in Fukushima im Jahr 2011 im Atomgesetz festgelegt, heißt es in einer Mitteilung des Bundesumweltministeriums dazu.

“Ich bin froh über das Abschalten des Atomkraftwerks Gundremmingen B“, kommentierte

“Die Atomkraft war ein technologischer Irrweg …”; Bundesumweltministerin Barbara Hendricks

Bundesumweltministerin Barbara Hendricks den Schritt. Dann folgen klare Worte, die wären sie von anderen Verantwortlichen schon viel früher gesprochen viel Geld erspart und Umweltschäden verhindert hätten.  „… Die Atomkraft war ein technologischer Irrweg – sowohl Fehlerfreiheit als auch Kostengünstigkeit waren Versprechen, die nie eingehalten wurden. Ich bin um jedes AKW froh, das nicht mehr in Betrieb ist. Mit der Abkehr von dieser gefährlichen und nicht nachhaltigen Energieform haben wir den Grundstein für eine international wettbewerbsfähige Energiestruktur in Deutschland gelegt“,  so Hendricks. Das ist eine klar formulierte Erkenntnis, die dem, der Europa voranbringen will, eine Vision für dessen Zukunft hat, der französische Präsident Emmanuelle Macron,  noch fehlt.

Für die Dauer der Restlaufzeit der AKW’s müsse  gewährleistet sein, so Hendricks weiter, dass die Meiler auf dem höchstmöglichen Sicherheitsniveau betrieben und anschließend sicher rückgebaut werden. „Das hat für mich oberste Priorität“, so die Noch-Umweltministerin.

„Auch für die Stromversorgung ist das schrittweise Abschalten der Atomkraftwerke richtig. Anders als von einigen prophezeit wurde, leiden wir in Deutschland nicht unter einer Stromlücke. Wir haben im Gegenteil sogar gigantische Stromüberschüsse. Unsere Stromversorgung ist sicher, daran wird auch die Abschaltung von Gundremmingen B nichts ändern” , konstatiert die SPD-Politikerin.

Das Atomgesetz sieht vor, dass die nach der Abschaltung von Gundremmingen B verbliebenen sieben Reaktoren wie folgt abgeschaltet werden:

  • Philippsburg 2 spätestens am 31.12.2019
  • Grohnde, Gundremmingen C und Brokdorf spätestens am 31.12.2021
  • Isar 2, Emsland und Neckarwestheim 2 spätestens am 31.12.2022

Am Standort des Atomkraftwerks Gundremmingen wurden insgesamt drei Kraftwerksblöcke errichtet. Der Block A, ein Siedewasserreaktor mit einer elektrischen Bruttoleistung von 250 MW, wurde bereits im Jahr 1977 abgeschaltet. Der Rückbau dieses Blockes ist mittlerweile weit fortgeschritten. Der Beginn des Leistungsbetriebs des Blockes B des Atomkraftwerks Gundremmingen erfolgte 1984. Nach Abschaltung des Blockes B befindet sich in Deutschland mit Block C nur noch ein Siedewasserreaktor im Leistungsbetrieb. Er hat ebenso wie Block B eine elektrische Bruttoleistung von 1344 MW.