Eine Studie des Umweltbundesamts (UBA) belegt: Die NO2-Konzentrationen in der Außenluft in Deutschland führen „zu erheblichen Gesundheitsbelastungen“ und Todesfällen.  Über einen Teil der  Ergebnisse haben wir bereits am vergangenen Freitag 09. März, berichtet: NO2-Belastung 6000 vorzeitige Todesfälle … Hier setzen wir unseren Bericht fort:

.Schädliche Atemluft durch Diesel-PKW's; ;cop. U+ E
.Schädliche Atemluft durch Diesel-PKW’s; ;cop. U+ E

 Für die im Rahmen der Studie verwendeten Modellrechnungen liegen dabei bewusst vorsichtige Annahmen zugrunde, erklärt das UBA in seinen Erläuterungen zur Studie: Zum einen wurden nur Krankheiten berücksichtigt, die mit hoher Gewissheit in Zusammenhang mit Stickstoffdioxidbelastungen stehen. Zum anderen wurden für NO2-Belastungen unterhalb von 10 μg/m3 keine gesundheitlichen Auswirkungen berechnet, SchädlicheAtemluft da hier aktuell nicht ausreichend verlässliche Studien vorliegen, heißt es bei der UBA, die den Zusammenhang zwischen diesen niedrigen Konzentrationen und gesundheitlichen Effekten zweifelsfrei bestätigen. Zudem wurde für die Gesamtbevölkerung in Deutschland, aufgrund methodischer Limitationen, lediglich die NO2-Belastung des städtischen und ländlichen Hintergrunds berücksichtigt und bestehende Spitzenbelastungen an verkehrsreichen Straßen („Hot Spots“) nicht miteinbezogen.

Um auch den Einfluss von Spitzenbelastungen beurteilen zu können, wurde zusätzlich der verkehrsbezogene Anteil an der Krankheitslast durch NO2 exemplarisch für ausgewählte Modellregionen sowohl in Ballungsgebieten als auch in einem Flächenland geschätzt. Hier ergibt sich eine Erhöhung der Krankheitslast um bis zu 50 Prozent gegenüber den Regionen, in denen nur die Hintergrundbelastung zugrunde gelegt wurde. „Dies belegt, dass die Zahl der Erkrankungen und Todesfälle im Zusammenhang mit Stickstoffdioxid an stark belasteten Standorten deutlich höher liegt“, so UBA-Präsidentin Maria Krautzberger.

Wird sdie Luft denn dadurch besser? Armin Laschet Vorreiter und Umpulsgeber in Sachen E-Mobilität, mit Strom aus Kohle ... ...; Karik. U + E
Wird sdie Luft denn dadurch besser? Armin Laschet Vorreiter und Umpulsgeber in Sachen E-Mobilität, mit Strom aus Kohle … …; Karik. U u. E

Obwohl  die Belastung mit Stickstoffdioxid seit einigen Jahren leicht sinken , werden die Grenzwerte vielerorts immer noch nicht eingehalten, wie auch die aktuellen Daten für das Jahr 2017 zeigen. Die Experten legen sich hier eindeutig fest in der Ursache: „Eine bedeutende Ursache für schädliche Stickoxide in der Atemluft sind eindeutig Diesel-Pkw – auch außerhalb der hochbelasteten Straßen“, zitiert  Krautzberger das Ergebnis dazu.

Der Hintergrund zur Studie:

Für die aktuelle Studie wurde eine Vielzahl bereits publizierter wissenschaftlicher Untersuchungen ausgewertet. Es wurde zunächst geprüft, für welche gesundheitlichen Auswirkungen verlässliche statistische Zusammenhänge mit NO2-Belastungen nachgewiesen wurden. Hierzu wurden epidemiologische Studien recherchiert, deren Ergebnisse auf die deutsche Bevölkerung übertragbar sind.

Mess- und Modelldaten zur Stickstoffdioxid-Konzentration wurden mit Informationen zur Bevölkerungsdichte kombiniert. Die Verschneidung dieser Daten erlaubte eine Aussage über die Höhe der NO2-Belastungen, der die Menschen in Deutschland im Jahresdurchschnitt ausgesetzt waren. Verknüpft mit relevanten Statistiken zur Gesundheit der Bevölkerung (zum Beispiel der Todesursachenstatistik) und unter Nutzung des von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) entwickelten Konzepts zur Berechnung der umweltbedingten Krankheitslast (Environmental Burden of Disease) wurde berechnet, wie viele Erkrankungen und Todesfälle in Deutschland statistisch gesehen auf die Belastung durch Stickstoffdioxid zurückzuführen sind. Die Studie wurde für das UBA  vom Helmholtz Zentrum München und der IVU Umwelt GmbH durchgeführt.