Der Krieg ums iranische Öl tobt heftig. Wer Sieger und wer Verlierer sein wird, steht beileibe noch nicht fest. Die USA haben die Weltgemeinschaft aufgefordert, kein iranisches Öl mehr einzuführen, und haben als  Frist den 04. November genannt, ab dem Sanktionen gegen diejenigen Länder verhängt werden sollen, die gegen den Importstopp verstoßen.

Wir werden die USA in die Kniee zwingen ...-;Hassan Rohani, iranischer Staatspräsident
Wir werden die USA in die Kniee zwingen …-;Hassan Rohani, iranischer Staatspräsident

US-Präsident Donald Trump, der für sein Land niedrige Ölpreise braucht, hat, in bewährter Form, das Gegenteil erreicht: Die Preise sind bereits um drei Prozent gestiegen.

Der iranische Präsident Hassan Rouhani hat demgegenüber im iranischen Auslandssender „PressTV“, der westlichen Zuschauern „ein zweites Auge“ zum Blick auf den Iran geben  soll, versprochen, die Größe des Landes zu wahren und er hat prophezeit: „In dieser Willensschlacht werden wir die USA in die Knie zwingen.“

Die USA haben demgegenüber ihren harten Kurs gegen mögliche Verletzer ihrer Forderung nach Stopp der Ölimporte aus Iran vor Tagen bestätigt. Ausnahmen und Verlängerungen werde es nicht geben, hatte da   ein ranghoher Beamter des US-Außenministeriums bestätigt.  Das harte Vorgehen gegen den Iran sei „eine unserer Top-Prioritäten der nationalen Sicherheit”, hieß es.

Schon im Mai hatte US-Präsident Donald Trump  für sein Land angeordnet, die Einfuhr von Rohöl und Ölprodukten aus dem Iran radikal zu kürzen. „Wir haben genug Öl und Ölprodukte aus anderen Ländern, um solche Käufe unmittelbar im Iran zu kürzen“, erklärte Trump am Montag.

Wieder mal das Gegenteil erreicht von dem was er wollte, US-Präsident Donald Trump
Wieder mal das Gegenteil erreicht von dem was er wollte, US-Präsident Donald Trump

Wie das mit seiner Forderung nach niedrigen Ölpreisen zusammenpasst, kann sicher nicht mal er selbst erklären. Bereits im April nutzte er sein Hauptpolitikinstrument ,seinen Twitter-Account, als Zentrale zur Steuerung der Realität und Reduzierung der Ölpreise, die ihm zufolge auf einem unzulässig hohen Niveau sind. Ihm waren schon da  die Preise zu hoch.

„Scheinbar ist die OPEC wieder am Werk. Trotz der Öl-Rekordbestände überall, einschließlich der voll beladenen Öltanker auf dem Meer, sind die Ölpreise künstlich zu hoch! Das ist schlecht und nicht akzeptabel“, twitterte er am 20. April 03:57 Uhr:

Looks like OPEC is at it again. With record amounts of Oil all over the place, including the fully loaded ships at sea, Oil prices are artificially Very High! No good and will not be accepted! 03:57 – 20. Apr. 2018

Nun steigen, nach dem rigiden Eingriff Trumps in den weltweiten Ölmarkt, die Preise weiter, um drei Prozent. Und sie könnten weiter steigen. Denn, um überhaupt den weltweiten Bedarf zu decken, soll eine US-Delegation nach Saudi Arabien und in die übrigen Öl-Golfstaaten reisen, um die Ölförderung weiter zu steigern.