Wegen der hohen Wassertemperaturen hat der Energiekonzern  EnBW, Baden Württemberg,  auch einen Block seines Steinkohle-Dampfkraftwerks im Karlsruher Rheinhafen abgestellt. Dafür hat das Unternehmen  vorsorglich Ausnahmeanträge gestellt, um seine Kraftwerke auch dann weiter betreiben zu können, wenn die Wassertemperaturen von Rhein und Neckar die Grenze von 28 Grad überschreiten.

Auch bei größter Hitze ... immer noch am Netz ...!!! Ältestes AKW der Schweiz: Atomkraftwerk Beznau mit großen Sicherheitsproblemen, bild ensi
Auch bei größter Hitze … immer noch am Netz …!!! Ältestes AKW der Welt in der  Schweiz: Atomkraftwerk Beznau mit großen Sicherheitsproblemen, bild ensi

Dann aber  muss die Leistung der Kraftwerke gedrosselt werden. Als „unverantwortlich“ kritisiert die Umweltorganisation BUND solche Ausnahmen. Sie verweist dabei unter anderem auf das drohende Fischsterben.

ENBW hat aber wegen der anhaltenden Hitze noch stärker in die eigene Kraftwerksleistung eingreifen müssen, so auch beim Atommeiler Philippsburg, damit das Kühlwasser, das die Atomblöcke abkühlt und dann in die Flüsse, hier in den Rhein, geleitet wird,  diese nicht zu sehr aufheizt. Beim AKW-Philippsburg wurde die Leistung um bis zu 10 Prozent verringert, wie das ebenfalls Unternehmen mitteilte.

Auch andere Atomkraftwerke, zum Beispiel in Nord-Deutschland, mussten ihre Leistung herunterfahren. In Norddeutschland produzieren die Atommeiler Grohnde und Brokdorf nach Angaben des Betreibers PreussenElektra wegen der erhöhten Gewässertemperaturen weniger als üblich. Derzeit führt dies in Grohnde zu einer um 80 bis 120 Megawatt geringeren Stromproduktion, in Brokdorf sei die Einschränkung geringer. Die Reduzierung der Stromproduktion wegen der etwas höheren Gewässertemperaturen sei ein ganz normaler Effekt, hieß es. Die Unternehmen weisen aber nicht auf die möglichen und tatsächlichen Schäden hin, die die erhöhten Wassertemperaturen bei Flora und Fauna im Gewässer anrichten.

Aber nicht nur Deutschland registriert enorme Einschränkungen durch die starke Hitzewelle. Einschränkungen, zum Beispiel bei den Atommeilern gibt es auch in der Schweiz. Auch das Kernkraftwerk Mühleberg südwestlich von Basel musste die Leistung um 10 Prozent drosseln. Auch  das älteste noch in Betrieb befindliche Kraftwerk der Welt in Beznau nahe der deutschen Grenze bei Waldhus-Tiengen steuerte nach Angaben eines Sprechers auf eine erste Drosselung in diesem Jahr zu.