Die Deutsche Energie-Agentur (dena), sieht den Aktionsplan Stromnetz von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier als wichtiges Signal für die Energiewende. Das gab die Agentur bereits zu Beginn von Altmaiers „Stromreise“ durch die Bundesländer NRW und Niedersachsen, (14. bis 16. August, wir berichteten ausführlich, s. unten)  bekannt.

Der Aktionsplan kommt zur rechten Zeit ...; Andreas Kuhlmann, Geschäftsführer dena:
Der Aktionsplan kommt zur rechten Zeit …; Andreas Kuhlmann, Geschäftsführer dena:

„Der Aktionsplan kommt zur rechten Zeit“, konstatiert Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der dena und stellt weiter fest: Nicht alles, was zum Erfolg von Energiewende und Klimaschutz erforderlich ist, hänge am Ausbau der Stromnetze, differenziert dann aber und stellt fest: „Aber ein leistungsstarkes und flexibles Stromnetz ist eine zentrale Grundvoraussetzung für die Integration der erneuerbaren Energien und das Gelingen der Energiewende. Hier gibt es nach wie vor Handlungsbedarf.“

Und dann kommt auch noch ein dickes Eigenlob der dena, die sich das allerdings mit einigen anderen Institutionen teilt: „Wir freuen uns insbesondere“, so Kuhlmann weiter, „dass der Aktionsplan viele Maßnahmen zur besseren Auslastung der Stromnetze aufgreift, die die dena gemeinsam mit Übertragungsnetzbetreibern, Verteilnetzbetreibern, Herstellern von Netzbetriebsmitteln, Bundesnetzagentur und Verbänden entwickelt hat.“

Mit diesen Maßnahmen ließen sich überdies erhebliche Kosten einsparen, ist sich die Agentur sicher.  Auch in der weiteren Netzentwicklungsplanung sollte besonderes Augenmerk auf kurzfristig

Er wirbt überall für Unterstützung ... Peter Altmaier, Bundeswirtschaftsminister
Er wirbt überall für Unterstützung … Peter Altmaier, Bundeswirtschaftsminister

realisierbare Maßnahmen gerichtet werden. Die Kosten für das Vermeiden von Engpässen im deutschen Stromnetz beliefen sich allein im Jahr 2017 auf insgesamt 1,4 Milliarden Euro.

Die dena und das Büro für Energiewirtschaft und technische Planung (BET) hatten im September 2017 ein Ergebnispapier „Höhere Auslastung des Stromnetzes“ mit Maßnahmen zur höheren Auslastung des Strombestandsnetzes vorgelegt. Dazu gehören zum Beispiel ein optimiertes Netzmonitoring und die bauliche Verstärkung von fünf Abschnitten im Übertragungsnetz, vor allem durch Zu- und Umbeseilungen. Empfohlen wurde auch die Entwicklung von Grundlagen für eine bessere Zusammenarbeit von unterschiedlichen Netzbetreibern beim sogenannten Redispatch, also dem Eingriff in den Betrieb von Energieerzeugungsanlagen zur Netzentlastung.

Das  Ergebnispapier  entstand in einem vom Bundeswirtschaftsministerium (BMWI) angestoßenen Stakeholderprozess. Der Fokus lag auf der Identifikation von kurzfristig, das heißt bis zum Jahr 2023 realisierbaren Maßnahmen, die die Kosten für die Netzengpassbewirtschaftung auf der  Höchstspannungsebene im Zeitraum spürbar senken.