Laschet: Versorgungssicherheit in jeder Sekunde zu bezahlbaren Preisen …!”
“… wir in Nordrhein-Westfalen wollen weiter ein Industrieland bleiben”, betonte NRW-Ministerpräsident Armin Laschet gestern, Dienstag 18. September, zum Auftakt des VKU-Kongresses, der auch heute noch, 19. September, unter dem Motto stattfindet: „Verstehen. Verbinden. Vernetzen“. Laschet wollte sicher auch gerne richtig verstanden wissen als er in seinem Statement forderte bei der Debatte über den Ausstieg aus der Kohleverstromung müsse wirtschaftliche Vernunft herrschen.
Denn, so Laschet, „…die Energiefrage ist einer der entscheidenden Aspekte für den Industriestandort Nordrhein-Westfalen.“ Und deshalb müsse unbedingt geklärt werden, “wie gewährleisten wir in den kommenden Jahren die (Energie)-Versorgungssicherheit in jeder Sekunde zu bezahlbaren Preisen?”
Schon wenige Cent teurere Energiepreise könnten für die in NRW strukturbestimmenden Industrien wie Chemie oder Stahl- und Metallverarbeitung zu einer spürbaren Verschlechterung der Wettbewerbsfähigkeit führen. Daraus forderte Laschet: „Der Erhalt der industriellen Arbeitsplätze in NRW wird ohne eine verlässliche und bezahlbare Energieversorgung nicht gelingen
Laschet (CDU) ging bei seinem Statement nicht eindeutig auf den Vorschlag seines Parteikollegen und früherem Merkel-Intimus, Ex-Chef des Kanzleramtes und heutigem Bahnvorstand, Ronald Pofalla, ein, der jetzt als Mitglied der sogenannten Kohlekommission „vorlaut“ wie viele seiner
Kommissionsmitglieder meinen, rausgelassen hat: Die letzten Kohlekraftwerke sollen bereits zwischen 2035 und 2038 abgeschaltet werden. Auch in NRW hat Pofallas Vorschlag bereits für großen Unmut gesorgt:Laschets Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart erklärte am vergangenen Wochenende es sei unverständlich „…dass zu so einem frühen Zeitpunkt Ausstiegsdaten genannt werden.“ Greenpeace-geschäftsführer Martin Kaiser hatte fast zeitgleich betont die Verhandlungen über das Tempo des Kohleausstiegs hätten nicht einmal begonnen.