Das Stromnetz von  insgesamt sieben Kommunen im Landkreis Ahrweiler kommt wieder überwiegend in kommunale Hände. Das ist das Ergebnis von jahrelangen Bemühungen, die nun von Erfolg gekrönt sind, bereitete, am Dienstag, 04. September, die Energieversorgung Mittelrhein (evm).

Der  schönen Blick von Remagen aus auf Linz und Umgebung Foto: Frank Homann
Der schönen Blick von Remagen aus auf Linz und Umgebung Foto: Frank Homann

Erst in den vergangenen Tagen haben die Gremien der betroffenen Kommunen dazu ihre Zustimmung erteilt, sodass die Netze auf die zum 18. Juni gegründete Rhein-Ahr-Energie-Netzgesellschaft übergehen. Dies teilten die Energieversorgung Mittelrhein (evm) und die innogy SE in einer gemeinsamen Erklärung mit. Zu inogy SE: Am 11. und 12. März diesen Jahres  gaben RWE und der Energiekonzern E.ON bekannt, dass sie vereinbart haben, dass der RWE- Konzern, dessen Tochterunternehmen bis dato war,   im Rahmen eines weitreichenden Tauschs von Vermögenswerten und Geschäftsbereichen den gesamten durch RWE gehaltenen innogy-Anteil von 76,8 Prozent an E.ON überträgt

Zurück zum Landkreis Ahrweiler: Konkret geht es bei der teilweisen Rückübertragung  der Netze um die Städte Bad Breisig, Remagen und Sinzig sowie die Gemeinden Grafschaft, Gönnersdorf, Burgbrohl und Brohl-Lützing. Diese Kommunen hatten die Stromkonzessionen jeweils an die evm vergeben. Zuvor war innogy die Konzessionsnehmerin und damit Eigentümerin der Stromnetze in diesen Orten. Die evm hatte daraufhin die Rhein-Ahr-Energie gegründet, mit dem Ziel, auch den Kommunen unmittelbar eine Beteiligung zu ermöglichen.

Nach längeren Verhandlungen zwischen der evm und innogy gibt es nunmehr eine Einigung, wie der Eigentumsübergang der Stromnetze einvernehmlich geregelt werden kann. Innogy hat bereits eine eigenständige Netzgesellschaft für die sieben Kommunen gegründet. Die evm-Tochter Rhein-Ahr-Energie beabsichtigt im nächsten Zug, 74,9 Prozent der Firmenanteile zu erwerben. Die evm bietet den Kommunen an, sich unmittelbar an der Rhein-Ahr-Energie zu beteiligen.

Nach Abschluss der Transaktion sind die Kommunen, die evm und innogy als Partner in der Netzgesellschaft aktiv und entscheiden gemeinsam über die weitere Entwicklung der Stromnetze in den sieben Kommunen. Ende 2025 hat die Rhein-Ahr-Energie die Option, sämtliche Anteile an der Netzgesellschaft zu erwerben.

„Ich bin froh, dass es zu dieser Einigung gekommen ist und die Stromnetze bei uns in absehbarer Zeit vollständig kommunalisiert sind“, erklärt der Bürgermeister der Gemeinde Grafschaft, Achim Juchem. „Wir hatten uns aus diesem Grund auch für eine Vergabe der Konzession an die evm entschieden.“

Bis Ende 2025 wird der Netzbetrieb von Westnetz durchgeführt. Ab dem 1. Januar 2026 kann er auf die Energienetze Mittelrhein (enm) übergehen. Die enm ist die Netzgesellschaft in der evm-Gruppe und sorgt für den zuverlässigen Betrieb des Stromnetzes in 225 Kommunen und des Erdgasnetzes in 256 Kommunen im nördlichen Rheinland-Pfalz.