Der deutsche Außenminister Heiko Maas hat die erneute Kritik des US-Präsidenten Donald Trump an Berlin in Bezug auf Nord Stream 2 bei der UN-Vollversammlung in New York am vergangenen Freitag, 28. September,  weder als neu noch überraschend bezeichnet und sie gelassen kommentiert, berichtete auch die von Moskau gesteuerte Nachrichten-Agentur Sputnik-news am selben Tag. Maas hatte seine Entgegnungen auf Trump am Freitagnachmittag vorgetragen als der Adressat, quasi unter dem Hohngelächter der Mandatsträger der verschiedenen UN-Nationen, darunter auch Deutschlands, schon verlassen hatte.

"Together first ..."; Heiko Maas, hier mit der kanadischen Außenministerin Chrystia Freeland
“Together first …”; Heiko Maas, hier mit der kanadischen Außenministerin Chrystia Freeland

 

 

 

In seiner Rede vor der UN-Vollversammlung hatte Trump nicht nur seinen Slogan „America First“  propagiert, er hatte Deutschland erneut vorgeworfen, „total abhängig von russischer Energie“ zu sein.

Außenminister Maas erwiderte daraufhin, die von Trump angeführten „Argumente und die Fakten mit denen das unterlegt wird, entsprechen auch nicht der Realität. Es gibt keine Abhängigkeiten Deutschlands von Russland, schon gar nicht in Energiefragen.“

Hierbei erinnerte der Minister daran, dass die deutsche Bundesregierung in Nord Stream 2 in erster Linie ein wirtschaftliches und kein politisches Projekt sehe. Washingtons Vorwürfe wegen der Zusammenarbeit Berlins und Moskaus in der Energiewirtschaft hatte zuvor auch Russlands Vizeaußenminister Alexander Gruschko kommentiert und dabei ebenfalls bekräftigt, dass es sich um ein kommerzielles Projekt handele.

„Aus politischer und auch aus geopolitischer Sicht schaffen sie natürlich auch einen materiellen Faktor für die Festigung der Sicherheit in Europa. Ein solches positives Zusammenwirken ist es“, schlussfolgerte der Diplomat. Während Trump, wie berreits dargestellt, seinen Slogan „America First“  propagierte, schloss Maas seine Ausführungen mit dem Aufruf: „Together First!“ („Gemeinsamkeit geht vor“).

So halte Deutschland auch am Pariser Klimaschutzabkommen ebenso entschlossen fest wie am Nuklearabkommen mit dem Iran. Der Deal sei zwar möglicherweise nicht perfekt, sagte Maas: „Er hat aber iranische Nuklearwaffen und eine vor drei Jahren noch höchst wahrscheinliche Eskalation bis heute erfolgreich verhindert.“