„Wir können auf unserem Planeten nicht in Sicherheit leben, wenn das Klima außer Kontrolle gerät“,  erklärte EU-Kommissionsvizepräsident Maroš Šefčovič anlässlich der Präsentation der EU-Klimastrategie für die nächsten Jahrzehnte am Mittwoch, 28. November, wenige Tage vor Beginn  UNO- Klimakonferenz im polnischen Kattowitz. Hauptziel soll sein, bis 2050 in der Bilanz keine Treibhausgase mehr auszustoßen.

Batteriezellenproduktion statt Kohleabbau ...? ...EU-Kommissar und Vizepräsident Sefkowic: ...?
Wir können auf unserem Planeten nicht in Sicherheit leben..! …EU-Kommissar und Vizepräsident Sefkowic

Und Klimakommissar Miguel Arias Canete legte noch einen drauf und erklärte: “Der Klimawandel wird das Hauptthema bei den Europawahlen. Vor dem Urnengang im Mai 2019 müssten auch die Parteien sagen, wie sie gegensteuern wollen. Der Spanier äußerte sich anlässlich der Vorstellung der neuen Klimastrategie der EU-Kommission.

Im Handelsblatt wurde Canete am Mittwoch  auch damit zitiert, dass er behauptete  man habe auch die nötige Technologie um dieses Ziel einer vollständigen Decarbonisierung zu erreichen,  bei dem tief greifenden Wandel würden aber ganze Industriezweige verschwinden, allerdings auch neue Branchen entstehen könnten. Die von ihm angesprochenen Branchen die mit  Erdöl und Kohle zu tun haben, würden im Rahmen der Decarbonisierung weichen, dafür aber Arbeitsplätze bei erneuerbaren Energien entstehen.

Canete rechnete vor: 290 Milliarden Euro müssten jedes Jahr für diesen Umbau ausgegeben werden auf der anderen Seite  würde  die Rechnung am Ende nicht so hoch ausfallen müssen, da  266 Milliarden Euro eingespart würden, die an Lieferanten von Öl und Gas gezahlt werden müssten.

Kommissionsvizepräsident Maroš Šefčovič versuchte bei seinem Statement zum Thema zugleich zu sedieren: , zuständig für die Energieunion, erklärte hierzu die erforderliche Minderung der Emissionen dürfe nicht dazu führen, dass die Existenzgrundlage der Menschen in Europa aufs Spiel gesetzt würde. „In den letzten Jahren haben wir bewiesen, dass es möglich ist, Emissionen zu senken und gleichzeitig Wohlstand und hochwertige Arbeitsplätze zu schaffen sowie die Lebensqualität der Menschen zu verbessern.“ Und dann konkretisierte  er, zu den Maßnahmen überleitend:  „Europa wird sich

Europa wird sich wohl zwangsläufig verändern...EU-Kommissar Cañete
Europa wird sich wohl zwangsläufig verändern…EU-Kommissar Cañete

zwangsläufig …künftig verändern. Unsere Strategie zeigt nun, dass es gelingen kann, bis 2050 Klimaneutralität und Wohlstand in Europa zu erreichen, ohne dass Menschen oder Regionen abgehängt werden.“

„Alle Verkehrsträger sollten zur Dekarbonisierung unseres Mobilitätssystems beitragen“, forderte  EU-Verkehrskommissarin Violeta Bulc  und legte  die Latte gleich sehr hoch an:  „Ziel ist es, bis zum Jahr 2050 Nettoemissionen von Null zu erreichen. Dies setzt neben einem systembasierten Konzept mit emissionsarmen und emissionsfreien Fahrzeugen voraus, dass die Kapazität des Schienennetzes erheblich ausgebaut und das Verkehrssystem durch Digitalisierung deutlich effizienter organisiert wird.“

Weitere Voraussetzungen seien darüber hinaus  Anreize für Verhaltensänderungen der Bürger und Unternehmen, alternative Kraftstoffe und intelligente Infrastruktur sowie globales Engagement. „Innovation und Investitionen sind dabei die treibenden Kräfte“, fasste sie ihre Botschaft zusammen. Aber, es fehlte bei allen Kommissaren der Hinweis wie die hehren Ziele denn wirklich erreicht werden sollen. Es sei daran erinnert, dass die Kommission am 17. Mai des Jahres  beim Gerichtshof der Europäischen Union Klage gegen Deutschland, Frankreich, Ungarn, Italien, Rumänien und das Vereinigte Königreich eingereicht hat, weil die vereinbarten Grenzwerte für die Luftqualität nicht eingehalten werden und in der Vergangenheit keine geeigneten Maßnahmen ergriffen wurden.