Die Gaspreise in Deutschland steigen ab Januar kräftig an, nachdem es über Jahre Ruhe gab, ja sie gingen  inzwischen sogar leicht zurück. Je nach Region erhöhen sie sich nun um bis zu 13 Prozent. Bislang haben 244 Gasversorger ihren Preis erhöht oder das spätestens zum Jahreswechsel angekündigt, wie das Internet-Portal Check24 mitteilt.

Förderung für Klimaschutz durch Radverkehr ...vom BMUB ...!
Zu wenig Erdgas…die Preise steigen …?

Ein Sprecher des BDEW antwortete uns auf unsere Frage, ob auch die notwendigen Umrüstungen der Lieferanten wegen der bevorstehenden Umstellung von Low- auf High-Gas eine Rolle spiele: „Die Gaspreise sind derzeit noch auf dem niedrigsten Stand seit 10 Jahren. Die Versorger konnten in den vergangenen Jahren gesunkene Beschaffungskosten an die Kunden in Form von Preissenkungen weitergeben, da sowohl die Steuern und Abgaben auf Erdgas als auch die Netzgebühren stabil blieben. Seit zwei Jahren steigen jedoch die Beschaffungskosten für Erdgas deutlich. Die Unternehmen müssen mehr Geld für das Gas bezahlen, das sie an ihre Kunden liefern. 2016 kostete an den Börsen gehandeltes Erdgas im Durchschnitt 14,13 Euro je Megawattstunde. 2018 sind es durchschnittlich bereits 21,88 Euro. Das ist eine Steigerung um fast 55 Prozent.“
Und diese Nachricht erreicht uns knapp zwei Wochen vor Beginn des Weltklima-Gipfels in der polnischen Stadt Katowice. Und es wird überhaupt nicht deutlich warum denn die Preise so plötzlich steigen müssen.  „Wir brauchen mehr Erdgas für ein besseres Klima!“, forderte Wintershall-Vorstandsmitglied Thilo Wieland am vergangenen Freitag, 23. November, anlässlich der Verleihung des Innovationspreises der Deutschen Gaswirtschaft in Berlin mit Blick auf die Klimakonferenz vor mehr als 200 geladenen Gästen aus Politik und Energiewirtschaft. „Wir als Erdgasbranche haben die technologischen Möglichkeiten, den Anspruch und den Mut, neue Wege zu gehen und werden das Energiesystem der Zukunft aktiv mit gestalten“, so Wieland in der Ansprache zur Preisverleihung.

Vor allem offensichtlich auch den Mut nun entschieden die Preise zu erhöhen, nachdem deutlich

Wir brauchen mehr Erdgas für ein besseres Klima ...Thilo Wieland
Wir brauchen mehr Erdgas für ein besseres Klima …Thilo Wieland

geworden ist, dass Gas bei der Energiewende eine wichtige Rolle spielen kann. Dass nicht noch viel mehr Versorgungsunternehmen ihre Preise erhöhen, ist bisher, laut Verivox, auf langfristige Lieferverträge vor allem mit Russland zurückzuführen. So habe laut Medienberichten Gazprom bei Lieferverträgen über mehrere Jahre Fixpreise vereinbart. Dadurch hätten der russische Energiekonzern und die Versorger Planungssicherheit.

Die Ursachen für die Preiserhöhungen sind vielfältig. So soll auch die Trockenheit im Sommer zum Preisanstieg beigetragen haben, weil nicht mehr so viel Kohle über die Flüsse transportiert werden konnte und deshalb zum Teil mehr Energie aus Gas gewonnen wurde sowie leere Speicher aufgefüllt werden mussten. Das habe die Nachfrage angeheizt. Auch hat Russland verstärkt den attraktiven asiatischen Markt beliefert, was Gas in Europa etwas knapper werden ließ.

Rund 1,8 Millionen Haushalte in Deutschland werden im nächsten Jahr eine höhere Gasrechnung erhalten, berichtet die Deutsche Presseagentur und wird so von der von Moskau  gesteuerten Nachrichten-Agentur Sputnik-news umfassend zitiert. Im Durchschnitt belaufen sich die Erhöhungen auf 8,4 Prozent. Für einen Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 20 000 Kilowattstunden bedeutete das Mehrkosten von 111 Euro im Jahr.

Am höchsten fallen demnach die Preissteigerungen mit 13 Prozent in Rheinland-Pfalz aus, aber auch in Brandenburg (11,5 Prozent) und Niedersachsen (10,1 Prozent) sei ein zweistelliges Plus zu verzeichnen. Stabil seien die Preise dagegen in den Stadtstaaten.

„Die Einkaufspreise für Erdgas sind zuletzt stark gestiegen», sagte Verivox-Energieexperte Mathias Köster-Niechziol gegenüber der dpa. Dies steht im Widerspruch zu der Feststellung Russlands, dass der russische Gasgigant Gazprom bei Lieferverträgen über mehrere Jahre Fixpreise vereinbart hatte. Dadurch hätten der Energiekonzern und die Versorger Planungssicherheit.

Sind das plötzlich die Schuldigen? Der russische Gasgigant Gazprom baut die Gaspipeline Nord-Stream 2  und will mehr gas liefern
Sind das plötzlich die Schuldigen? Der russische Gasgigant Gazprom baut die Gaspipeline Nord-Stream 2 und will mehr Gas liefern

Auch der Hinweis von Verivox die Einfuhrpreise für Erdgas seien in den vergangenen beiden Jahren um rund 40 Prozent nach oben gegangen widerspricht dem wie der Hinweis speziell in diesem Jahr seien die Preise noch mal deutlich gestiegen.

Ähnlich sehe es bei den Börsenpreisen für Erdgas aus, die das Statistische Bundesamt erhebt. Auch hier hätten die Preise zwischen September 2016 und September 2018 um rund 38 Prozent zugelegt. Allein zwischen März und Oktober dieses Jahres lag der Anstieg bei rund 50 Prozent.

Zudem soll auch die Trockenheit im Sommer zum Preisanstieg beigetragen haben, weil nicht mehr so viel Kohle über die Flüsse transportiert werden konnte und deshalb zum Teil mehr Energie aus Gas gewonnen wurde sowie leere Speicher aufgefüllt werden mussten. Das habe die Nachfrage angeheizt. Auch hat Russland verstärkt den attraktiven asiatischen Markt beliefert, was Gas in Europa etwas knapper werden ließ. Wirklich? Und dann wird in Teilen Europas gegen den Bau der Russengas- Pipeline Nord- Stream 2 polemisiert?! Oder gibt es noch einen anderen Grund für die Gaspreissteigerungen? Die Gaslieferanten laden die Umrüstungskosten für die Umstellung von Low- auf High-Gas bei den Kunden ab?