Dass die Gaspipeline Nord-Stream 2 die Energieversorgung Deutschlands sicherer machen wird, wie Gasag-Chef Gerhard Holtmeier gegenüber dem „Tagesspiegel“ kundtat, notierte die von Moskau gesteuerte Nachrichten-Agentur Sputnik news wohl ganz dankbar, am vergangenen Mittwoch, 27. März..

Das geht nur mit der Gaswirtschaft...; Gerhard Holtmeier
Das geht nur mit der Gaswirtschaft…; Gerhard Holtmeier

„Wenn wir eine CO2-freie Wirtschaft und Gesellschaft wollen, dann geht das nur mit der Gaswirtschaft“, so Holtmeier.  „Wir glauben an das Gas, an die Infrastruktur als Bestandteil einer erfolgreichen Energiewende“, konstatierte der Gasag-Chef gegenüber dem „Tagesspiegel“. Und er prognostizierte zugleich Deutschland werde bis 2035 oder 2040 Erdgas benötigen.

„Wir sind in Deutschland immer gut gefahren mit der Diversifizierung der Beschaffung“, so Holtmeier. „Wenn  Gas aus Österreich und Italien, Norwegen und Russland und, über Österreich und Italien, auch aus Afrika kommt, dann sichert uns das attraktive Preise. Jede neue Leitung ist gut für die Versorgungssicherheit und die Preisstabilität, deshalb begrüße ich Nord Stream 2“, fügte er hinzu.

Einige Länder, vor allem die Ukraine, protestieren gegen das im Bau befindliche Gasprojekt Nord-Stream 2. Kiew befürchtet, nach Fertigbau der Pipeline die Einnahmen aus dem Transit von russischem Gas durch das Territorium der Ukraine zu verlieren. Aber auch in der EU selbst ist das Projekt nicht unumstritten. Aber: Die jüngst verabschiedete Resolution des Europaparlaments zu der Gasleitung Nord Stream 2 hat laut dem Wintershall-Vorstandschef Mario Mehren keine Bedeutung für die weitere Umsetzung dieses Projekts.

„Die Mehrheit (bei der Abstimmung für die Resolution im Europaparlament – Anm. d. Red.) wird immer weniger. Ich frage mich, wie die Initiatoren weiter abstimmen werden, wenn sie am Ende verlieren. Die Resolution hat keine Bedeutung für die weitere Umsetzung des Projekts Nord Stream 2“, erklärte  Mehren auf einer Pressekonferenz am Sitz der Wintershall in Kassel. und wurde damit auch sogleich von Sputnik zitiert. .

Am 12. März war berichtet worden, dass das Europaparlament bei einer Plenarsitzung in Straßburg eine Resolution zum Verhältnis zwischen der EU und Russland verabschiedet hatte. ( Wir haben berichtet, s. unten) Das Dokument enthielt Vorschläge zum Baustopp der Gasleitung sowie zur Einschränkung von Russlands Zugang zu Finanzen. Die Resolution rief die EU außerdem dazu auf, die Erweiterung von Sanktionen gegen Einzelpersonen zu erwägen sowie Moskau nicht mehr als strategischen Partner zu betrachten. Der entsprechende Resolutionsentwurf war zuvor von der lettischen Europaabgeordneten Sandra Kalniete eingebracht worden.