“Sie verheizen das Klima auf Kosten der jüngeren Generation…!!!”

In Deutschland wurden 2018 insgesamt 868,7 Mio. Tonnen Treibhausgase freigesetzt – rund 38 Millionen Tonnen oder 4,2 Prozent weniger als im Vorjahr. Das zeigt eine Prognoseberechnung des Umweltbundesamtes (UBA). ( Wir haben berichtet, s. unten) Damit wurde nach vier Jahren Stagnation erstmals wieder eine nennenswerte Reduzierung im Vergleich zum Vorjahr erreicht.

Deutliche Emissionsrückgänge gab es bei Energiewirtschaft und Haushalten. Auch im Verkehrssektor gingen die Emissionen leicht zurück. Gründe für diese Entwicklung sind der zurückgehende Verbrauch von fossilen Energien und die außergewöhnliche Witterung im Jahr 2018. Im Vergleich zu 1990 hat Deutschland seine Emissionen damit um 30,6 Prozent gesenkt. Bis 2030 müssen die Emissionen nach Beschlusslage der Bundesregierung um mindestens 55 Prozent gesenkt werden.

Lorenz Gösta Beutin, Klima- und Energiepolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE im Bundestag findet dramatische Worte anlässlich der bekannt gewordenen Zahlen, dass  die Treibhausgasemissionen im vergangenen Jahr 2018 nur  um 4,2 Prozent gesunken sind:  „Die Klimabilanz 2018 dokumentiert ein weiteres Jahr in Folge, dass unser Haus bereits brennt.“

Und, dass die Emissionen überhaupt gesunken sind, kommentiert  Beutin mit den Worten: „…ist dies zu einem beträchtlichen Teil der warmen Witterung im Winter und Folgen des Heißsommers zu verdanken. Das ist absurd. Die Gründe für gesunkene CO2-Werte haben also eher nichts mit Klimaschutz, dafür aber mit Klimaerwärmung zu tun“, konstatiert Beutin nüchtern.

Vor allem Wirtschaftsminister Altmaier und Verkehrsminister Scheuer wirft er vor, sie versagten beim Klimaschutz komplett. „Sie ignorieren, was sich auf dem Platz zwischen ihren beiden Ministerien in Berlin derzeit jeden Freitag abspielt: Tausende streikende Jugendliche werfen ihnen zu Recht vor, dass sie das Klima auf Kosten der jüngeren Generation verheizen.“ Derweil veröffentliche die hilflose Klimaschutzministerin zwar  einen passablen Entwurf für ein Klimaschutzgesetz, von dem sie aber weiß, dass es die Ressort-Abstimmung gegen bestimmte Minister im Kabinett verliert. „Alle Hoffnung ruht auf einem Klimakabinett, das es nun richten soll. Wenn es so weiter geht, wird die Kehrtwende, die notwendig wird, umso dramatischer ausfallen müssen.”

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