Das passt doch wie die Faust auf’s Auge: Während heute in Aachen rund 20 000  Teilnehmer aus fast allen Ländern der Welt, sogar auch aus Indien, zur bisher größten “Fridays for Future“-Demo  eintreffen, haben sich die Teilnehmerstaaten beim EU-Gipfel in Brüssel trotz der Klimaproteste nicht  auf eine verbindliche Festlegung auf ein neues Klimaziel bis 2050 festlegen können.

"Wir brauchen mehr Kohle..; , Mateuz Morawiecki
“Wir brauchen mehr Kohle..; , Mateuz Morawiecki

Das Datum für den Umbau zur “klimaneutralen” Wirtschaft wurde nach stundenlangen Verhandlungen aus der Gipfelerklärung gestrichen und in eine Fußnote verbannt, wie mehrere Diplomaten bestätigten.

Und dies, obwohl auch UN-Generalsekretär Antonio Guterres die EU aufgefordert, hatte Klimaneutralität bis 2050 anzustreben. Das Ziel bedeutet, dass die allermeisten Treibhausgase eingespart werden müssen und der Rest ausgeglichen werden muss, etwa durch Aufforstung oder Speicherung. Dafür muss die Energieversorgung von Öl, Kohle und Gas weitgehend auf Wind, Sonne, Biosprit und Co umgestellt und Energie extrem sparsam eingesetzt werden, etwa in optimal gedämmten Häusern.

Drei osteuropäische Länder , vor allem Polen, hatte bei den Zielen nicht mitgezogen. Das Land erzeugt bisher seinen  Strom mit einem hohen Anteil  von Kohlekraftwerken  und müsste für die angestrebten EU-Klimaziele  noch mehr investieren als andere EU-Länder. Ministerpräsident Mateusz Morawiecki hatte deshalb bereits vor dem Gipfel klare Kante gezeigt und erklärt Polen werde sich nicht auf strengere EU-Klimaziele einlassen, solange die EU keinen entsprechenden Ausgleich für Mitgliedstaaten anbietet

Lesen Sie dazu auch unseren heutigen Bericht: Auch der Klimawandel ist zentrales Thema