Die Fachagentur Wind an Land (FA Wind) hat am vergangenen Freitag, 19. Juli,  eine konkrete Analyse der Probleme vorgelegt, die den Ausbau der Windenergie an Land in Deutschland aktuell massiv behindern. Zählt man Klagen, blockierte Projekte aufgrund von Drehfunkfeuer-Konflikten und militärischen Belangen zusammen, geht es um eine Windenergiekapazität von deutlich über 9.400 MW, die aktuell nicht umgesetzt werden kann.

Der stockende Zubau ist nicht hinnehmbar ...; Windpark in Bornheim.
Der stockende Zubau ist nicht hinnehmbar …; Windpark in Bornheim.

Aus Sicht des Bundesverbands WindEnergie (BWE) ist dieser Zustand mit Blick auf den stockenden Zubau und die Unterzeichnung einzelner Ausschreibungsrunden nicht hinnehmbar. Wir berichten heute auch darüber, dass zwei Verbände und die Agentur in der Bundespressekonferenz in Berlin  am Donnerstag, 25. Juli,  dazu ausführlich Erläuterungen geben wollen. (s. unten)

Die Analyse, die von der FA Wind gemeinsam mit dem BWE durchgeführt wurde, kommt zu dem Schluss, dass aktuell mehr als 300 Windenergieanlagen in Deutschland beklagt werden. Neben diesen Klageverfahren führt auch eine bedeutende Zahl von Widerspruchsverfahren zur Aussetzung von Projekten. Als mit Abstand häufigsten Klagegrund nennt die Analyse den Natur- und Artenschutz.

Die Klagen richten sich dabei gegen die Genehmigungsbescheide. „Bemerkenswert ist, dass in 60 Prozent der erfassten Fälle Umwelt- und Naturschutzverbände prozessieren, dabei ist klar: Klima- und Artenschutz kann nur mit Erneuerbaren Energien gelingen, konstatiert der BWE in einer Stellungnahme dazu. Und dann schiebt der Verband noch nach auffällig sei  die Zahl von Klagen, „…die erst in jüngster Zeit auf Landes- und Bundesebene anerkannte Verbände anschieben.“ Hier müssen sowohl das

„ auffällig ist die Zahl der Klagen ...; Hermann Albers
„ auffällig ist die Zahl der Klagen …; Hermann Albers

Umweltbundesamt als auch die Anerkennungsbehörden der Länder noch einmal die Kriterien für die Anerkennung als anerkannte Umweltvereinigung überprüfen“, forderte Hermann Albers, Präsident des BWE.

Neben der zunehmenden Zahl an Klagen, stellen unzeitgemäße Prüfbereiche rund um Drehfunkfeuer ein zweites wesentliches Planungshemmnis dar. Seit mehreren Jahren steht die blockierende Wirkung der 59 von der Deutschen Flugsicherung betriebenen Drehfunkfeuer in der Diskussion. Mindestens 1.000 Windenergieanlagen können deshalb derzeit nicht realisiert werden. Im Vergleich zur letzten Umfrage des BWE aus dem Jahr 2015 hat sich der Umfang der betroffenen Vorhaben verdoppelt. „Das Bundesverkehrsministerium muss diese Blockade der Energiewende endlich aufheben“, fordert Albers.

Lesen Sie dazu auch unseren Bericht: Damit die Windenergie eine tragende Säule wird…