Anlässlich des gestern Montag in New York gestarteten  UN-Klimagipfel hat die EU-Kommission zwar erneut versucht die Vorreiterrolle zu unterstreichen, die die Union bei den globalen Klimaschutzmaßnahmen angeblich einnimmt, doch ging das angesichts des fast dramatischen Auftritts der jungen schwedischen Klimaaktivistin Greta Thunberg so ziemlich unter. Die schleuderte den Teilnehmern des Gipfels in einer   Mischung aus ohnmächtiger Wut, „Anklage und Kampf mit den Tränen der eigenen Rührung“ wie manche Journalistenkollegen das empfanden, entgegen:  „Wir werden euch niemals verzeihen“ Mit  dünner Stimme rief sie in den Saal, reckte dabei die kleine Faust immer wieder drohend hoch: „Hier ist die rote Linie!“ Und: „Wie könnt ihr es wagen, hierherzukommen und zu sagen, ihr tut genug!“

„Mutig sein und eine CO2-neutrale Welt  bilden“, .Antonio Guterres, UN-Generalsekretär  ; bild UN
„Mutig sein und eine CO2-neutrale Welt bilden“, .Antonio Guterres, UN-Generalsekretär ; bild UN

 So ist vielleicht doch noch  am Rande der Veranstaltung wahrgenommen worden, dass  die EU als erste große Volkswirtschaft einen rechtsverbindlichen Rahmen geschaffen hat, um ihren Zusagen im Pariser Klimaschutzabkommen nachzukommen. Das jedenfalls konstatierten EU-Kommissionsvizepräsident Frans Timmermans und Federica Mogherini, die Hohe Beauftragte der EU für Außen- und Sicherheitspolitik, am Rande der UN-Vollversammlung.

Aus ihrer Sicht, verkündeten sie in einem Statement dazu ist die Europäische Union auf Kurs in Richtung einer emissionsarmen Wirtschaft, die 2050 klimaneutral werden soll.

Bereits am Sonntag, 22. September, waren Timmermanns und Mogherini mit UN-Generalsekretär António Guterres zusammengetroffen. Guterres  hatte in in seiner Eröffnungsrede, die mehr ein dramatischer Appell war, die Spitzenpolitiker  gewarnt, sie müssten „mutig sein, um eine CO2-neutrale Welt zu bilden“. „Der Übergang zu einer grünen Wirtschaft wird zu einer besseren Welt führen“, sagte der UN-Generalsekretär.

Neben EU- Vizepräsident Timmermans, der wie erwähnt bereits am Sonntag angereist war, trafen gestern, Montag noch  EU-Kommissar Miguel Arias Cañete und der  Präsident des Europäischen Rates, Donald Tusk, in New York ein, um  am UN-Klimagipfel teilzunehmen.  Sie und der noch hinzukommende EU-Kommissar Neven Mimica wollen dann für  ehrgeizigere und zügigere Maßnahmen zur Umsetzung der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung und der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung fordern.

Die EU-Kommission gab inzwischen noch bekannt, dass:

Zwischen dem 22. und dem 24. September wird EU-Kommissar Karmenu Vella die Europäische Kommission bei dem Treffen der im Rahmen des Weltwirtschaftsforums gebildeten Expertengruppe „Champions for Nature“ sowie bei anderen hochrangigen Veranstaltungen vertreten werden und damit den Willen der EU unterstreichen, naturnahe Lösungen für den Klimawandel zu entwickeln, Maßnahmen zur Eindämmung und Umkehr des Verlusts der Biodiversität zu ergreifen und die Rolle der Ozeane im Hinblick auf den Klimaschutz anzuerkennen.

und weiter: EU-Kommissar Andriukaitis wird am 24. September an einem Arbeitsfrühstück zur Strategie gegen Lebensmittelverschwendung 2019 teilnehmen. Am Abend wird der Erste Vizepräsident Timmermans gemeinsam mit der Hohen Vertreterin/Vizepräsidentin Mogherini den alljährlichen EU-Empfang eröffnen.

und weiter: Am 26. September wird EU-Kommissar Mimica die EU bei dem hochrangigen Dialog über die Entwicklungsfinanzierung vertreten und auch bei einem Diskussionsforum auf Ministerebene mit den Vereinten Nationen und Vorreiterländern über integrierte nationale Finanzierungsrahmen anwesend sein, mit denen die Umsetzung der Ziele für nachhaltige Entwicklung vorangebracht werden soll.