Heute Morgen  will das Kabinett im Kanzleramt in Berlin zusammenkommen und den Aktionsplan Insektenschutz beschließen – so wie im Koalitionsvertrag vereinbart. Doch werden Bundeskanzlerin Merkel und ihre Ministerinnen und Minister wirklich wirksame Maßnahmen verabschieden, die das dramatische Insektensterben aufhalten können?, fragt der BUND.

Die Situation unserer Insekten ist hochdramatisch......;
Die Situation unserer Insekten ist hochdramatisch……; Kanzlerin Angela Merkel

Und er fordert: Sie müssen! „Die Situation unserer Insekten ist hochdramatisch“, heißt es im aktuellen Aufruf des Bundesverbandes am Montag, 02. September.  „Es geht um das nackte Überleben“, mahnt der BUND. Die Gesamtmenge der Insekten sei  in Deutschland innerhalb von nur 30 Jahren um 75 Prozent zurückgegangen. 42 Prozent aller Insektenarten gelten heute als gefährdet, extrem selten oder bereits ausgestorben. Darunter sind viele Schmetterlinge und Wildbienen, heißt es im Statement des Umweltverbandes.
Das Insektensterben bedroht nicht nur den Bestand von Erdhummel, Tagpfauenauge und Co., sondern es hat auch schwere Folgen für viele andere Tiere, für unsere Ökosysteme, die Landwirtschaft und nicht zuletzt auch für uns Menschen.

Der BUND fordert in seinem Aufruf: Der Aktionsplan Insektenschutz muss richtungsweisende und verbindliche Maßnahmen beinhalten, die den Schutz unserer Insekten entscheidend vorantreiben. „Doch die Ministerinnen Svenja Schulze und Julia Klöckner finden seit Monaten keine Einigung. Bundesumweltministerin Schulze hat gute Vorschläge vorgelegt, allerdings stagnieren die Verhandlungen mit Bundesagrarministerin Klöckner.“

Geeignete Vorschläge aus dem Bundesumweltministerium für den Insektenschutz, insbesondere in der Landwirtschaft liegen vor, doch das Agrarministerium um Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner stimmte diesen bisher nicht zu.

Auch Bundeskanzlerin Merkel kann an dem dramatischen Artensterben nicht mehr vorbeisehen. Spätestens der Weltbiodiversitäts-Bericht des IPBES im Mai dieses Jahres muss ihr als Weckruf gelten, erinnert der Verband.  Kanzlerin Merkel „muss jetzt richtungsweisend ihre Richtlinienkompetenz einsetzen. Nur wenn die Kanzlerin umgehend handelt, haben Wildbienen, Marienkäfer und Co. eine Chance und geschwächte Arten können sich erholen. Dann wird es weiter summen und brummen.“