„Mit großem Entsetzen und scharfer Ablehnung“ reagierten „Anti-Atomkraft-Initiativen aus dem Münsterland, Bonn und dem Wendland sowie der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) darauf, dass der Gronauer Urananreicherer Urenco nach einer zehnjährigen Pause erneut erhebliche Mengen abgereicherten Uranmüll nach Russland exportiert. Bereits bevor die Initiativen dies am gestrigen Donnerstag, 24. Oktober, dies berichteten, erschien einen Tag zuvor bei der von Moskau gesteuerten Nachrichten-Agentur Sputnik-news ein Dementi dazu.

"...ein klarer Verstoß gegen das Exportverbot für Atommüll...;Anti-Atom-Demo in Lingen
“…ein klarer Verstoß gegen das Exportverbot für Atommüll…;Anti-Atom-Demo in Lingen

So hieß es da:“ Das Tochterunternehmen des russischen Atomenergiekonzerns Rosatom, Tenex, hat am Mittwoch einen Bericht der Umweltorganisation Greenpeace über angebliche Einfuhren radioaktiver Abfälle aus Deutschland nach Russland als „Desinformation” zurückgewiesen.

„Die Statements von Greenpeace über den Import radioaktiver Abfälle aus Deutschland entsprechen absolut nicht der Realität und stellen eine Desinformation dar. Von einer Einfuhr radioaktiver Abfälle nach Russland kann keine Rede sein“, heißt es in der Erklärung von Tenex.

Das Unternehmen präzisierte stattdessen, das abgereicherte Uran werde zur Verarbeitung in russische Anreicherungsanlagen importiert und dann in Form eines Produkts aus angereichertem Uran zurück ins Ausland exportiert.

Die Initiativen dagegen berichteten insgesamt 12 000 t abgereichertes Uranhexafluorid (UF6), das bei der Urananreicherung in Gronau sowie in den Schwesteranlagen Almelo/NL und Capenhurst/UK in großen Mengen als Abfallstoff anfällt, sollen bis 2022 nach Novouralsk bei Ekaterinburg am Ural zur dauerhaften Lagerung verbracht werden. Seit Mitte Mai wurden insgeheim schon 4200 t mit sieben Uranzügen von Gronau über Münster und Hamm zum Hafen Amsterdem verbracht, wo es per Schiff weiter nach St. Petersburg geht.

Damit umgehen Urenco und die deutschen Miteigentümer RWE und EON- aus Sicht der Initiativen-  hier in Deutschland die kostspielige und komplexe Endlagerung des Uranmülls – ein klarer Verstoß gegen das Exportverbot für Atommüll, der in Deutschland produziert wurde.