Paris hat am vergangenen Samstag, 22.Februar, den ersten der beiden 900-Megawatt-Reaktoren des ältesten französischen Atomkraftwerks Fessenheim stillgelegt.  Der zweite Reaktor soll am 30. Juni folgen.  Die Welt fragt sich wie geht es weiter mit der Pariser Atomstory?

"... die Atomkraft ist kein Klimaretter...!!!" ; Svenja Schulze, bild Markus Scholz bundesrg
“… die Atomkraft ist kein Klimaretter…!!!” ; Svenja Schulze, bild Markus Scholz bundesrg

Gibt es eine Wende, hin in Richtung Ausstieg, wie Deutschland, oder kommen, wie zeitweise durchklang immer wieder neueste Reaktoren? Die Regierung will wie die  Umweltministerin Anfang des Jahres erklärte die Inbetriebnahme des neuen Druckwasserreaktors im nordfranzösischen Flamanville abwarten. Der Start der zunächst in den Himmel gelobten Anlage verzögert sich wegen Baumängeln und massiver Sicherheitsbedenken der Atomaufsicht immer weiter. Er ist laut dem Betreiber EDF frühestens Ende 2022 möglich – bis dann sind bereits zehn Jahre nach dem ursprünglich geplanten Betriebsstart vergangen .

Die deutsche Bundesumweltministerin, Svenja Schulze nahm jetzt die Stilllegung des ersten Reaktors des ältesten französischen AKW’s zum Anlass , um zum einen darauf hinzu weisen, dass  ihr Haus ja seit langem die Stilllegung der alten Anlage an der deutschen Grenze gefordert habe und dann auch zu konstatieren:  “Die Stilllegung des AKW Fessenheim macht auch Deutschland sicherer.“

Schulze perspektivisch: „ Der Atomausstieg in Deutschland steht felsenfest. Aber wir werden nicht nachlassen, auch bei unseren Nachbarländern für eine Abkehr von der Atomkraft zu werben.“ Und sie wies angesichts des Auftauchens neuer Reaktorsysteme in den USA darauf hin: „ Denn die Atomkraft ist kein Klimaretter. Sie ist riskant, teuer und hinterlässt radioaktiven Abfall für tausende Generationen. Erneuerbare Energien sind die eindeutig bessere Lösung.”

In verschiedenen Blättern, wie dem  „Spiegel und  der „Zeit“ gab es Ende vergangenen Jahres

Ist nun bald so weit: eines der gefährlichsten Atomkraftwerke Frankreichs ...Das französische Atomkraftwerk Fessenheim an der Grenze zu Deutschland ist gegen Flugzeugabstürze nicht gesichert
Nun ist es so weit: “Die Stilllegung des AKW Fessenheim macht auch Deutschland sicherer.“…Das französische Atomkraftwerk Fessenheim an der Grenze zu Deutschland ist gegen Flugzeugabstürze nicht gesichert

Gastbeiträge und Originalartikel der Verlage in denen geworben wurde:  Inzwischen gibt es moderne Reaktoren, die Energie aus bereits angefallenem “Atommüll” gewinnen können. Allein aus den gebrauchten Brennelementen in den verschiedenen Zwischenlagern könnte Deutschland 250 Jahre lang komplett mit Strom versorgt werden.“

Das französische Atomkraftwerk Fessenheim liegt circa 25 Kilometer südwestlich von Freiburg und 25 Kilometer südöstlich von Colmar (Frankreich), nur circa einen Kilometer von der deutschen Grenze entfernt am Rheinseitenkanal gelegen. Das Atomkraftwerk Fessenheim ging 1977 ans Netz und ist somit das älteste noch in Betrieb befindliche französische Atomkraftwerk.

Die französische Regierung hat nunmehr per Dekret verfügt, dass die beiden Reaktoren in Fessenheim zu den oben genannten Terminen stillzulegen sind. Damit ist auch für den zweiten Reaktor in Fessenheim klar geregelt, dass dieser in der Mitte des Jahres definitiv abgeschaltet wird.

In Deutschland sind noch sechs Atomkraftwerke am Netz. Gemäß Atomgesetz werden die drei letzten Reaktoren spätestens Ende 2022 abgeschaltet.