Der russische Präsident Wladimir Putin hat die Senkung der globalen Ölproduktion um zehn Millionen Barrel pro Tag als möglich bezeichnet, jedoch nur im Fall einer Zusammenarbeit der Partner, berichtete die von Moskau gesteuerte Nachrichten-Agentur Sputnik- news am vergangenen Samstag, 04. April.

„Wenn ich von einer Zusammenarbeit rede...; Wladimir Putin, hinter ihm sein Sprecher Peskow und neben ihm Alexander Nowaki ...; Wladimir Putin, sein Sprecher Peskow und Energieminister Nowak(r.), r. ...; bild Alexej Nikolskij
„Wenn ich von einer Zusammenarbeit rede…; Wladimir Putin, hinter ihm sein Sprecher Peskow und neben ihm Alexander Nowaki …; .; bild Alexej Nikolskij

„Wenn ich von einer Zusammenarbeit rede, gehe ich davon aus, dass alle, darunter unsere Partner, verstehen, dass es hier um eine Verringerung der Fördermenge geht, die dem Stand vor der Krise, also dem ersten Quartal des laufenden Jahres entspricht“, erklärte  der Kreml-Chef  in einer Besprechung demnach zur Lage auf dem globalen Markt für Energieressourcen.

Russland sei in dieser Frage zu einer Zusammenarbeit mit der Opec+ und den USA bereit, erklärte Putin laut Sputnik bereits am Freitag. Er glaube, „dass es notwendig ist, die Anstrengungen zu vereinen, um den Markt auszugleichen und die Produktion zu verringern“. Es sei möglich, die globale Ölproduktion um zehn Millionen Barrel pro Tag zu senken.

Putin betonte, dass die Coronavirus-Pandemie und die damit einhergehenden massiven Einschränkungen in der Wirtschaft weltweit zu einem Rückgang der Erdöl-Nachfrage geführt hätten. Auch Saudi-Arabiens Ausstieg aus den Verhandlungen der Opec+ habe seinen Teil dazu beigetragen.

Der russische Präsident äußerte die Vermutung, Riad versuche auf diese Weise die Konkurrenz (Schieferöl-Unternehmen, hier sind vor allem die aus den USA gemeint) vom Markt zu drängen. „Damit das gelingt, müssen die Ölpreise unter 40 Dollar pro Barrel liegen. In dieser Hinsicht haben sie ihr Ziel gewissermaßen erreicht“, konstatierte Putin. Er habe  so etwas jedoch nicht angestrebt, da der Staatshaushalt auf einem Ölpreis von 42 Dollar pro Barrel beruht.

Der Präsident betonte, dass die aktuelle Situation auf dem Öl-Markt in Zukunft ein Defizit verursachen könnte. Zudem verwies er auf mögliche technologische und ökologische Risiken.

„Ich wiederhole noch einmal: Unsere wichtigste Aufgabe ist es, sowohl für die Erzeuger als auch für die Verbraucher eine langfristige Stabilität zu gewährleisten“, zitierte Sputnik den  russischen Staatschef.

Demnach  fügte er  auch hinzu, Moskau würde diesbezüglich mit Washington und Riad eng zusammenarbeiten.Russlands Ölminister Alexander Nowak begrüßte Putins Vorschlag, betonte jedoch, dass sich alle wichtigen Erzeuger an den Maßnahmen beteiligen müssten. An dieser Stelle hob der Minister die USA als Schlüsselpartner hervor. Nur mit Produktionskürzungen könne man einen Zusammenbruch des Ölmarktes verhindern.