Zum Erreichen der Klimaziele in Deutschland soll der Stromanteil aus erneuerbaren Energien bis zum Jahr 2035 auf 60 % steigen. Dazu ist der Bau zusätzlicher Anlagen zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen erforderlich. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am vergangenen Dienstag, 26. Mai,  mitteilte, sank der Umsatz mit der Produktion von Gütern, Technologien und Dienstleistungen zur Nutzung erneuerbarer Energien im Jahr 2018 im Vergleich zum Vorjahr um 19,0 % auf 19,8 Milliarden Euro.

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“… . Umsatzeinbruch in der Windenergiebranche….. …!!!  Bild U+ E

Dieser Rückgang ist fast ausschließlich auf den Umsatzeinbruch in der Windenergiebranche zurückzuführen. Lorenz Gösta Beutin, klima- und energiepolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion DIE LINKE kommentierte sogleich: “Wenn in der Windenergie, einer der entscheidenden Zukunftsbranchen, der Umsatz innerhalb eines Jahres um 30% einbricht und bei den erneuerbaren Energien insgesamt damit immer noch um fast 20%, dann fragt man sich schon, was Wirtschaftsminister Altmaier,  der sich ja immer als Förderer der Industrie gibt, eigentlich beruflich so macht.”

Und Bundesforschungsministerin Anja Karliczek verkündete heute, Mittwoch, 27. Mai,:   “Unsere Schlüsselrolle als Ausrüster für die Welt müssen wir auf die neuen Wachstumsfelder ausdehnen. Deshalb wollen wir Großdemonstratoren zur Offshore-Erzeugung von Grünem Wasserstoff fördern. Damit geben wir Unternehmen die Chance, innovative Verfahren in der Praxis zu erproben, auch mit Blick auf Exportchancen. Dabei stärken wir sie gleichzeitig für das Zeitalter des Klimaschutzes und starten in das Zeitalter von Grünem Wasserstoff.” Womit erzeugt? Mit Windenergie natürlich. Bereits im März hatten wir ausführlich berichtet: Wasserstoff: Wirtschaft fordert regulatorische Hürden abbauen :..!!! s. unten

Das Statistische Bundesamt konstatierte  weiter: Der Umsatz mit der Herstellung, Installation und

Deshalb wollen wir Großdemonstratoren zur Offshore-Erzeugung von Grünem Wasserstoff fördern....; Anja Karliczek
“Deshalb wollen wir Großdemonstratoren zur Offshore-Erzeugung von Grünem Wasserstoff fördern….”; Anja Karliczek

Wartung von Windkraftanlagen sank gegenüber 2017 um 29,9 % auf 12,7 Milliarden Euro.

Die Windenergiebranche in Deutschland ist auf den Inlandsmarkt ausgerichtet. 71,0 % der Umsätze (9,0 Milliarden Euro) mit Windkraftanlagen (Waren, Bau- und Dienstleistungen) erwirtschafteten die Betriebe des Produzierenden Gewerbes und des Dienstleistungssektors 2018 mit inländischen Abnehmern. Im Vergleich zum Vorjahr sanken diese Umsätze um 29,8 %. Der Bau von Windkraftanlagen in Deutschland und die damit erzielten Umsätze sind dabei von vielen Faktoren beeinflusst, etwa von Genehmigungsverfahren, Mindestabstandsregeln zwischen Wohnsiedlungen und Windkraftanlagen oder auch der Akzeptanz in der Bevölkerung.

Im Jahr 2018 waren Güter und Leistungen zur Nutzung von Windenergie an Land (Onshore) mit 9,9 Milliarden Euro Umsatz (-32,3 % gegenüber 2017) ökonomisch bedeutender als solche zur Nutzung von Windenergie auf See (Offshore) mit 2,8 Milliarden Euro (-19,6 % gegenüber 2017).

Der Großteil ihrer Umsätze erwirtschaftet die Windenergiebranche im Norden Deutschlands. Mehr als drei Viertel (77,8 % beziehungsweise 9,9 Milliarden Euro) der gesamten Umsätze mit der Herstellung, Installation und Wartung von Windkraftanlagen im Jahr 2018 wurden in den Bundesländern Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, Hamburg und Bremen erzielt. So weit die Ergebnisse des Statistischen Bundesamtes.

Wie sich diese Ergebnisse mit dem  zentralen Ziel Windenergie zur Wasserstofferzeugung nutzen, vereinbaren lässt bleibt zur Zeit noch ein Rätsel. Denn man braucht nicht weniger, sondern viel mehr Windenergie als heute dazu. So arbeitet zum Beispiel Niedersachsen  arbeitet parallel mit den anderen vier Küstenländern an einer norddeutschen Wasserstoffstrategie. Die Länder wollen Windenergie zur Wasserstofferzeugung nutzen.

Lesen Sie dazu auch unseren Bericht: Wasserstoff: Wirtschaft fordert regulatorische Hürden abbauen :..!!!