Ein großer Teil der Energieunternehmen erwartet, dass die wirtschaftliche Bedeutung von Wasserstoff in den kommenden Jahren deutlich steigen wird. Das zeigt eine am gestrigen Donnerstag, 24. September, veröffentlichte Umfrage des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW)  zu der  165 Energieunternehmen befragt wurden.

„Für den Aufbau einer dringend benötigten Wasserstoffwirtschaft braucht es Anschub durch die Politi.!!!  " Kerstin Andreae
„Für den Aufbau einer dringend benötigten Wasserstoffwirtschaft braucht es Anschub durch die Politik !!! ” Kerstin Andreae

Verwundert das Ergebnis? hatte doch Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier am  Mittwoch, 10. Juni, als das Bundeskabinett die Nationale Wasserstoffstrategie beschlossen hatte vollmundig und selbstbewusst getönt:  „Mit der Wasserstoffstrategie stellen wir die Weichen dafür, dass Deutschland bei Wasserstofftechnologien die Nummer 1 in der Welt wird.“

Die aktuelle BDEW-Umfrage ergibt noch ein anderes, nüchterneres  Bild. Den  Erwartungen der  befragten Unternehmen stehen aktuell  noch fehlende finanzielle Anreize und schlechte Rahmenbedingungen entgegen. Auf die Frage, was neben Abgaben und Umlagen die größten Hemmnisse sind, die klimaneutralen Gasen wie Wasserstoff entgegenstehen, antworteten 31 Prozent der Unternehmen „zu wenig finanzielle Anreize“. 28 Prozent nannten die „Regulierung“.

„Für den Aufbau einer dringend benötigten Wasserstoffwirtschaft braucht es Anschub durch die Politik“, erklärte  Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung anlässlich der Veröffentlichung der Umfrage.  „Im Konjunkturpaket und in der Nationalen Wasserstoffstrategie hat die Bundesregierung Maßnahmen von neun Milliarden Euro angekündigt“, erinnerte die BDEW -Spitzenfrau.  Da Investitionen in Wasserstofftechnologien für viele Unternehmen eine Mammutaufgabe darstellen  braucht es, so Andreae, die Unterstützung des Staates durch geeignete Förderprogramme, „…die nun

" ,..." ,... in der Nationalen Wasserstoffstrategie hat die Bundesregierung Maßnahmen von neun Milliarden Euro angekündigt“.....!"
” ,… in der Nationalen Wasserstoffstrategie hat die Bundesregierung Maßnahmen von neun Milliarden Euro angekündigt“…..!”

schnell auf den Weg gebracht werden müssen!“ Denn:  „Die Unternehmen stehen zur Umsetzung bereit.“

Damit es für die Unternehmen attraktiver werde, in Wasserstoff und andere klimaneutrale Gase zu investieren, müsse aber auch die Nachfrage angekurbelt werden. „Die Erschließung von Absatzmärkten und die Abschaffung von Hürden für deren Nutzung sind essenziell, um Anreize für Investitionen in Wasserstoff-Technologien zu schaffen.“

Die Politik müsse deshalb regulatorische Verlässlichkeit und einen investitionsfreundlichen Rechtsrahmen schaffen, zum Beispiel durch die Weiterentwicklung der CO2-Bepreisung, durch notwendige Anpassungen der Regulierung der Gasnetz-Infrastruktur und durch die Einführung einer Treibhausgasminderungsquote im Wärmesektor, die technologieoffen erneuerbare und dekarbonisierte Gase einbezieht.

„Zudem müssen von Beginn an anwendungsoffen alle Sektoren im Blick behalten werden“, fordert Andreae und konstatiert: „Nicht nur in der Industrie, auch im Wärme- und im Verkehrssektor eröffnen klimaneutrale Gase Lösungen und Optionen dafür, Emissionssenkungen effektiv und kostengünstig zu realisieren.“