(aktual. Do. zehn Uhr) Die Grünen haben gestern, Mittwoch 02. September, als Reaktion auf die von einem Bundeswehr-Labor nachgewiesene Vergiftung des prominenten Kreml-Kritikers Alexej Nawalny einen Abbruch des deutsch-russischen Pipeline-Projekts Nord-Stream 2 gefordert.

"...nichts mehr, was wir gemeinsam mit Russland vorantreiben können....!" Katrin Göring Eckart
“…nichts mehr, was wir gemeinsam mit Russland vorantreiben können….!” Katrin Göring Eckart

Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt sprach von einem „offenkundigen Mordversuch“ und forderte „echte Konsequenzen“. Das nach den Laborbefunden verwendete Nervengift Nowitschok könne man schließlich nicht in der Drogerie kaufen. Deswegen brauche es eine „sehr klare Antwort“.

Und weiter stellte sie fest: „Nord-Stream 2 ist nichts mehr, was wir gemeinsam mit Russland vorantreiben können.“ Das Statement wurde auch wohl wegen seiner drastischen Formulierung im heute -Journal abends kurz eingeblendet.

Noch ausführlicher  und  in seiner Art fast dramatisch wiederholte dort der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, Norbert Röttgen, seine Ablehnung gegen das deutsch-russische Gaspipeline-Projekt mit dem russisches Erdgas direkt von Russland nach Deutschland geführt werden soll. Röttgen forderte in dem Interview vor allem als europäische Antwort auf das Giftattentat, das der russischen Führungsspitze, nämlich Präsident Wladimir Putin selbst, angelastet wird,  müsse das Gapipeline- Projekt jetzt gestoppt werden. Wenn es jetzt zur Vollendung des Gasprojektes käme, dann wäre das die maximale Bestätigung und Ermunterung für Wladimir Putin mit genau dieser Politik fortzufahren, wie der CDU-Außenexperte sagte.

Es gebe nur eine Sprache, die der russische Präsident Putin verstehe. Darum müsse man über Erdgas, den Gasbezug und die Nichtvollendung der Pipeline sprechen. Röttgen legte aber großen Wert bei seinen Antworten auf die Fragen von heute-journal Moderatorin Marietta Slomka darauf, es dürfe aber nicht einmal den Anschein haben  als komme man damit amerikanischen Wünschen, und Sanktionsdrohungen  zum Stopp der Pipeline entgegen.

Lesen Sie dazu auch vor allem unseren heutigen Bericht: Nord-Stream 2: Sergej Lawrow sollte den Bogen nicht überspannen