Die energetische Sanierung des Gebäudesektors ist zentraler Baustein einer wirksamen Klimapolitik“, betonte bereits Ende Januar (Di.26.) Simone Peter, Präsidentin des Bundesverbands Erneuerbare Energie (BEE).

"...zentraler Baustein einer wirksamen Klimapolitik ...!" BEE-Präsidentin, zuvor Grünen-Vorsitzende
“…zentraler Baustein einer wirksamen Klimapolitik …!” BEE-Präsidentin, zuvor Grünen-Vorsitzende

Die Treibhausgasemissionen in Gebäuden machen rund ein Drittel der gesamten CO2-Emissionen in Deutschland aus, und sie müssen laut Klimaschutzgesetz immens reduziert werden. „Die Nachfrage nach Heizungen auf Basis Erneuerbarer Energien hat im vergangenen Jahr spürbar angezogen. Das zeigt deutlich: Aktiver Klimaschutz ist für die Bevölkerung gerade auch in der Pandemie ein bedeutsames Thema, und dafür steht eine große Technologiebreite für die Nutzung Erneuerbarer Wärme bereit“, betont Simone Peter. Und sie verweist darauf, dass  das Potenzial für die heimische Wertschöpfung und eine erhebliche beschäftigungspolitische Offensive  entsprechend groß seien.

In einem gemeinsamen Statement des Bundesverbands energieeffiziente Gebäudehülle BuVEG   und des BEE befassen sich beide Verbände anlässlich der Pandemie  mit noch weitergehenden, konkreten  Gedanken zur praktischen Umsetzung der Ziele im Gebäudesektor. Dazu dient auch das Ergebnis einer neuen Studie des Wirtschaftsforschungsinstituts Prognos AG zu den wirtschaftlichen und beschäftigungspolitischen Folgen der Pandemie mit Blick auf den Gebäudesektor. Einerseits  brechen ja viele Arbeitsplätze aufgrund der Pandemie weg andererseits könnte viele der Fachkräfte im Gebäudesektor eine Zukunft finden.
Doch wie gelingt es, dass Fachkräfte in großer Zahl in den Gebäudesektor wechseln, um die pandemiebedingte Arbeitslosigkeit abzufedern?

BuVEG-Geschäftsführer Jan Peter Hinrichs fasst die Vorschläge der Studie so zusammen: „Erstens müssen potenzielle Fachkräfte Informationen über die Arbeitsmöglichkeiten im Gebäudesektor

"Gebäudesektor ... zentrales Element der europäischen und nationalen Klimaschutzanstrengungen"; Jan Peter Hinrichs, bild buve
“Gebäudesektor … zentrales Element der europäischen und nationalen Klimaschutzanstrengungen…”; Jan Peter Hinrichs, bild buveg

erhalten. Zweitens gilt es, die Fachkräfte passgenau zu qualifizieren. Und drittens brauchen wir Maßnahmen, um die neuen Fachkräfte langfristig zu binden.“

Der Gebäudesektor umfasst nicht nur die Branche der Maurer und Maler, sondern auch Elektrotechnik, Logistik, das Ingenieurswesen, Bürokräfte und IT. „Als Berufsverband wünschen wir uns, dass die Bundesagentur für Arbeit über dieses Potenzial an Arbeitskräften breit informiert. Es braucht zudem entsprechende Qualifikationsprogramme und Umschulungen und gegebenenfalls auch Förderprogramme für Betriebe“, schlägt Simone Peter als Maßnahmen vor.

Jan Peter Hinrichs sieht den Gebäudesektor als zentrales Element der europäischen und nationalen Klimaschutzanstrengungen: „Sei es die geplante Renovierungswelle (‚Renovation Wave‘) im Rahmen des Green Deals der Europäischen Kommission oder das Klimaschutzgesetz der Bundesregierung: Die Bedeutung des Gebäudesektors ist für die Klimaschutzziele maßgeblich“, konstatiert Hinrichs. „So können zwei Mammutaufgaben miteinander verknüpft werden: Der Klimaschutz und die Schaffung von Arbeitsplätzen.“

Lesen Sie dazu auch unseren heutigen Bericht: “… 2050 soll der Gebäudebestand klimaneutral sein…!”

und auch: “Gebäudebereich verursacht rund ein Viertel der Treibhausgasemissionen…!”