“Gas ist vorbei”, lautete das Fazit eine Energiebetrachtung vom  der Präsidenten  der Europäischen Investitionsbank, Werner Hoyer, während einer Pressekonferenz Ende Januar des Jahres anlässlich der Präsentation der Geschäftsergebnisse seiner Bank im Vorjahr 2020. Hoyer steht damit ganz im Gegensatz  zu  Mario Mehren, CEO von Europas führendem unabhängigen Gas- und Ölunternehmen Wintershall Dea. Der betonte jetzt im Mai in einem Gastbeitrag  für das Magazin euractiv  :

"...Nein, das ist es nicht!"-Vorstandschef Mario Mehren
“…Nein, das ist es nicht!”-Vorstandschef Mario Mehren

“Nein, das ist es nicht!” Im Gegenteil: Sie kann die europäische Wirtschaft in Krisenzeiten ankurbeln!“ Mehrens Meinung  vertritt  damit aber nicht nur die die Gegenposition zu Hoyer, sondern auch zur Deutschen Umwelthilfe (DUH), den Grünen und manch anderen Kritikern. Die DUH, , hier ihr Bundesgeschäftsführer Sascha Müller – Kraenner,  hat gerade bekannt gegeben, dass sie ihre Klage gegen das neue Russengas- Pipeline-Projekt Nord-Stream 2 verschärft hat, um noch zu verhindern, dass die fast fertig gebaute Pipeline doch noch zu Ende gebaut  wird. Umwelt- und Energie-Report berichtet heute an anderer Stelle darüber, s. unten.

Mario Mehren argumentiert in seinem Statement  während die Energienachfrage steigt, habe  Europa  zugleich beschlossen, seine Wirtschaft zum ersten klimaneutralen Kontinent zu machen. „Unsere Aufgabe ist klar: Wir brauchen mehr Energie mit geringeren Emissionen zu erschwinglichen Preisen. Dies bedeutet natürlich, dass sich auch die Gasindustrie – und damit auch Wintershall Dea – ändern muss!“, lautet die Erkenntnis von Mehren.

Und er geht davon aus, die Zukunft der Energie wird dekarbonisiert. Aber Mehren sieht eine andere Rolle für das Gas: „Ich bin fest davon überzeugt, dass Gas eine wichtige Säule des künftigen europäischen Energiesystems sein wird. Wir brauchen mehr Benzin – nicht weniger! Kürzlich habe ich vier Thesen für eine sichere Versorgung der politischen Entscheidungsträger des Deutschen Bundestages mit sauberer

"... unvereinbar mit dem 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens ..!.“ Sascha Müller-Kraenner bild steffen kugler . “ „..; Sascha Müller-Kraenner, bild duh
“… unvereinbar mit dem 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens ..!.“ Sascha Müller-Kraenner bild steffen kugler . “

Energie vorgelegt. Ich habe sie darauf hingewiesen, dass im Energiemix mehr Gas benötigt wird – nicht weniger. Da stimme ich Dr. Werner Hoyer eindeutig nicht zu“, konstatiert er auch in seinem Statement noch mal.

Erneuerbare Quellen allein werden aus Sicht Mehrens  auf absehbare Zeit den wachsenden Energiebedarf nicht decken. Sie brauchen einen starken und zuverlässigen Partner, der flexibel ist und bei Bedarf verstärkt – ohne die Verbraucher und die Industrie übermäßig zu belasten. Und er konstatiert, ungerührt aller Kritik:  „Erdgas kann und wird dieser Partner in allen Sektoren sein!“ Und „ Wir müssen jetzt einen Markt für Wasserstoff schaffen! Ich stimme jedoch dem technologieneutralen Ansatz der EIB zur Unterstützung von Wasserstoff zu, der sowohl aus erneuerbaren Quellen als auch aus Erdgas erzeugt wird. Wasserstoff hat das Potenzial, die Energiewende wieder in Gang zu bringen!“

Lesen Sie dazu auch unseren heutigen Bericht: Nach Verfassungsgerichtsurteil: DUH verschäfrt Klage gegen Nord-Stream 2