Alle Anstrengungen auf den Markthochlauf von grünem Wasserstoff aus Wind und Sonne konzentrieren empfiehlt der Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU) in seiner Stellungnahme mit dem Titel “Wasserstoff im Klimaschutz: Klasse statt Masse“ die der Rat am vergangenen Mittwoch, 23. Juni, Bundesumweltministerin Svenja Schulze übergeben. hat

"… Deutschland deutlich mehr für den Klimaschutz tun ....!" Svenja Schulze, bild bmu
“… Deutschland muss deutlich mehr für den Klimaschutz tun ….!” Svenja Schulze, bild bmu

Und die gestand gleich in dem Zusammenhang: “Um bis 2045 treibhausgasneutral zu werden, muss Deutschland deutlich mehr für den Klimaschutz tun.“ Auch aus ihrer Sicht soll  Grüner Wasserstoff dabei eine zentrale Rolle spielen – „…und zwar da, wo erneuerbarer Strom nicht direkt eingesetzt werden kann. Aus heutiger Sicht sind das vor allem die Stahl- und Chemieindustrie, oder auch Teile des Verkehrs, wie die Luft- und Schifffahrt!“

Svenja Schulze  verweist auch darauf , dass  auch der SRU betone, dass nur “grüner” Wasserstoff, also Wasserstoff, der aus erneuerbaren Energien gewonnen wird, wirklich nachhaltig und klimaverträglich ist!“ Und auch grüner Wasserstoff müsse möglichst effizient eingesetzt werden. Und sie betont noch mal: „Das zeigt uns: Mit unserer Förderung für eine grüne Wasserstoffproduktion sind wir auf dem richtigen Weg. Das bedeutet auch: Wer Ja sagt zu grünem Wasserstoff, muss auch Ja sagen zu mehr Wind- und Solaranlagen.”

Nach Auffassung des SRU wäre es eine falsche Weichenstellung, in Wasserstoff aus fossilen Brennstoffen zu investieren. Diese Art der Herstellung verursache signifikante Treibhausgasemissionen – selbst dann, wenn Wasserstoff aus Erdgas in Kombination mit einer CO2-Abscheidung und Speicherung (CCS), sogenannter “blauer Wasserstoff”, hergestellt werde. Bei der CO2-Speicherung bestünden zudem Umwelt- und Gesundheitsrisiken. Laut SRU sei ein Zertifizierungssystem mit anspruchsvollen Nachhaltigkeitskriterien notwendig, damit die Herstellung von grünem Wasserstoff keine Umweltprobleme wie Flächen- oder Wasserknappheit verschärfe. Dies gelte insbesondere für Importe.

Und Svenja Schulze betonte anlässlich der Entgegennahme des Gutachtens das Bundesumweltministerium (BMU) treibe den Hochlauf einer grünen Wasserstoffwirtschaft durch wichtige Fördermaßnahmen bereits voran. Mit dem Förderprogramm “Dekarbonisierung der Industrie”, dem Förderprogramm für Klimaschutzverträge nach dem Prinzip Carbon Contracts for Difference (CCfD) sowie einem Programm für strombasierte Kraftstoffe (vor allem PtL) für den Luft- und Seeverkehr werden nur innovative, zukunftsfähige Projekte gefördert, die mit dem Ziel der Treibhausgasneutralität 2045 kompatibel sind.

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