Temperaturen von fast 50 Grad, Waldbrände und heiße Winde – Kanada und die USA , hier besonders Kalifornien, leiden unter extremer Hitze und Trockenheit. Die dramatische Entwicklung mit ebensolchen Folgen vor Ort sorgt bei  Forschern  wie bei denen von der Initiative World Weather Attribution (WWA) für die klare Sicht: Diese Wetterlage würde es ohne den Klimawandel nicht geben. Die durch Treibhausgase verursachte Erwärmung der Erde habe die Hitzewelle in Kanada und den USA 150 Mal wahrscheinlicher gemacht, so das Ergebnis  einer aktuellen Studie der Initiative WWA. Näheres zur Initiative  s. unten.

"...wir stecken bereits mitten in der Klimakrise. ....!" Anton Hofreiter, Bild Achim Melde
“…wir stecken bereits mitten in der Klimakrise. ….!” Anton Hofreiter, Bild Achim Melde

Den Fraktionsvorsitzenden der Grünen im Bundestag, Anton Hofreiter, veranlassten die Ereignisse in den USA und Kanada und die Ergebnisse der aktuellen Studie  dazu uns, Umwelt- und Energie-Report, seine Sicht darauf mitzuteilen.

„Die Ergebnisse der Studie sind beunruhigend. Sie belegen, wir stecken bereits mitten in der Klimakrise. Solche Extremwetter werden künftig häufiger vorkommen, darauf müssen wir uns einstellen!“ Damit bestätigt Hofreiter nur noch mal was für die Forscher bereits  der Initiative bereits quasi feststeht:  Der Studie zufolge könnten die außergewöhnlichen Vorkommnisse nur ein Vorgeschmack auf die Zukunft auch in nördlichen Breiten wie in Deutschland sein: Eine globale Erderwärmung um zwei Grad Celsius, die bei derzeitigen Emissionen in wenigen Jahrzehnten erreicht würde, könnte Ereignisse wie die Hitze in Nordamerika statt im Schnitt einmal in 1000 Jahren alle fünf bis zehn Jahre geschehen lassen“, heißt es in der Studie.

Und Anton Hofreiter, sonst bekannt für klare Kante formuliert uns gegenüber zunächst softly:“Und dagegen wollen wir gemeinsam etwas tun“§ Dann wird er aber doch immer deutlicher: „ Wer meint, Sonntagsreden und Worthülsen reichen dafür aus, handelt gegen wissenschaftliche Erkenntnisse und ist fehl am Platz. So wird die Zukunft unserer Kinder leichtfertig verzockt. Die Union und Armin Laschet sollten endlich den Kohleausstieg beschleunigen und sich der Klimakrise ernsthaft stellen.

Wir brauchen eine Energie-, Verkehrs- und Agrarwende in Deutschland, um unseren Beitrag im Kampf gegen die Klimakrise zu leisten. Dafür wollen wir den Ausbau von Windkraft- und Solaranlagen beschleunigen. Die Bahn wollen wir zum Rückgrat der Mobilität weiterentwickeln. Und es braucht eine nachhaltige Landwirtschaft ohne Massentierhaltung und ohne Überdüngung unserer Böden.“

Hier nun noch einige Informationen von den Forschern zu ihrer Initiative: „Die Initiative World Weather Attribution (WWA), eine Zusammenarbeit von Klimawissenschaftlern der Universität Oxford in Großbritannien, KNMI in den Niederlanden, IPSL/LSCE in Frankreich und Princeton University und NCAR in den USA, ETH Zürich in der Schweiz, IIT Delhi in Indien und Klimafolgenspezialisten des Rotkreuz- / Rothalbmond-Klimazentrums (RCCC) weltweit, wurde gegründet, um dies zu ändern und belastbare Einschätzungen zur Rolle des Klimawandels nach der Veranstaltung zu liefern. Die Initiative wird von Drs Friederike Otto von der University of Oxford und Geert Jan van Oldenborgh vom KNMI geleitet. Seit dem Start der WWA im Jahr 2014 hat die Gruppe Methoden entwickelt, um die Attribution von Extremereignissen schnell, aber gründlich durchzuführen.